Im Detail
In der Nacht auf den 23. Juni 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in Grodno ein. Am 1. November 1941 richtete die Gestapo zwei Ghettos ein: eines für 10.000 jüdische Zwangsarbeiter, eines für 15.000 als »unproduktiv« eingestufte Juden im Zentrum. Nach einem Jahr relativer Ruhe riegelte die Gestapo am 2. November 1942 beide Ghettos in Grodno ab und begann mit der Räumung des Zwangsarbeiterghettos. 4.000 als nützlich angesehene Juden mussten in das überfüllte Ghetto im Zentrum umziehen, die Übrigen verschleppte die Gestapo einige Tage später nach Auschwitz-Birkenau. Ende des Monats mussten 4.000 Juden in das Sammellager Kiełbasin marschieren und wurden von dort nach Treblinka deportiert. Ende 1942, Anfang 1943 kamen weitere 20.577 Juden aus der Umgebung Grodnos in diese Ghettos. Am Abend des 18. Januar 1943 riegelte die Gestapo das Ghetto im Zentrum von Grodno ab. Eine fünftägige Menschenjagd begann: Über 10.000 Juden wurden in der Großen Synagoge gesammelt, von dort zum Bahnhof getrieben und nach Auschwitz-Birkenau transportiert. Über 4.000 weitere Juden verschleppte die Gestapo noch im Februar 1943 in das Vernichtungslager Treblinka. Als die Rote Armee Mitte Juli 1944 Grodno eroberte, traf sie auf etwa fünfzig Überlebende von einstmals 25.000 Juden.
Heute erinnern eine Gedenktafel und ein Torbogen am Eingang des ehemaligen Ghettos an die ermordeten Juden von Grodno.
Ab November 1941 wurden die Juden Grodnos nach ihrer Arbeitsfähigkeit aufgeteilt und in entsprechenden Ghettos festgehalten. Ende 1942, Anfang 1943 kamen weitere 20.577 Juden aus der Umgebung Grodnos in diese Ghettos. Im November 1942 wurden etwa 8.000 Juden nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Januar 1943 folgten weitere 10.000 Juden. Einen Monat später wurden noch einmal 4.000 Juden deportiert.
Heute erinnern eine Gedenktafel und ein Torbogen am Eingang des ehemaligen Ghettos an die ermordeten Juden von Grodno.
23. Juni 1941
Besetzung Grodnos durch die Deutsche Wehrmacht.
1. November 1941
Einweisung der Juden in unterschiedliche Ghettos.
2. November 1942
Auflösunf des Zwangsarbeiterghettos; Deportation der Hälfte der Insassen nach Auschwitz-Birkenau.
Ende November 1942
Verschleppung von 4,000 Juden in das Vernichtungslager Treblinka.
18. Januar 1943
Abriegelung des Ghettos: Deportation von 10.000 Juden nach Auschwitz-Birkenau und 4.000 Juden nach Treblinka.
Juli 1944
Befreiung von Grodno durch die Rote Armee; von den 25.000 jüdischen Bewohnern Grodnos leben noch fünfzig.
neunziger Jahre
Errichtung einer Gedenktafel und eines Torbogens am Eingang des Ghettos von Grodno.
Grodno, 2. November 1941, Die Umsiedlung in das Ghetto im Zentrum der Stadt, Jüdisches Historisches Institut Warschau.
Grodno, Juli 2004, Gedenktafel am ehemaligen Ghettoeingang in der Zamkowaja Straße, Uwe Neumärker.
Grodno, Juli 2004, Gedenktafel und ehemaliger Ghettoeingang in der Zamkowaja Straße, Uwe Neumärker.
Grodno, vermutlich November 1941, Die Umsiedlung von Juden in eines der Ghettos, Jüdisches Historisches Institut Warschau.