Im Detail
1939 lebten in Borysau (Borissow) 10.000 Juden. Schon im August 1941, einen Monat nach dem Einmarsch der Wehrmacht, wurden etwa 1.000 Borissower Juden ermordet. Diejenigen, die diese erste Mordaktion überlebt hatten, mussten in ein Ghetto ziehen und Zwangsarbeit leisten. Der Leiter des Einsatzkommandos 8 der Einsatzgruppe B, SS-Hauptsturmführer Werner Schönemann, befahl im September die Ermordung aller im Minsker Umland lebenden Juden. Am 19. Oktober 1941 wurden rund 100 Soldaten und Polizisten zum Bankett in Borissow eingeladen, um dort die Vernichtung des Ghettos am darauf folgenden Tag vorzubereiten. Vom 20. bis 22.Oktober 1941 führte ein Teilkommando des Sonderkommandos 1b unter SS-Obersturmführer Rudolf Grave diesen Auftrag mit Hilfe des weißrussischen Ordnungsdienstes und den Truppen der 339. Infanterie-Division aus. Die Einheiten erschossen etwa 8.000 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder. Später errichteten die Besatzer in Borissow ein Konzentrationslager, wahrscheinlich für weißrussische Zivilisten und sowjetische Kriegsgefangene, die man beim Rückzug der Wehrmacht 1944 erschoss.
1947 wurde am Ort der Erschießungen von 1941 ein Obelisk errichtet, der dank der Spenden der jüdischen Gemeinde 1980 renoviert werden konnte. Heute finden hier regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt.
Im August 1941, einen Monat nach dem deutschen Einmarsch in Borysau (Borissow), ermordeten die Besatzer 1.000 Juden. Die Überlebenden mussten in ein Ghetto ziehen und Zwangsarbeit leisten. Gemäß einem Befehl von Hauptsturmführer Werner Schönemann ermordeten im Oktober 1941 ein Sonderkommando, deutsche Infanteristen und weißrussische Helfer etwa 8.000 Ghettobewohner. 1947 wurde am Ort der Erschießungen ein Obelisk errichtet, der dank der Spenden der jüdischen Gemeinde 1980 renoviert werden konnte.
1939
In Borissow leben 10.000 Juden.
August 1941
Ermordung von 1.000 Juden.
September 1941
Befehl von Hauptsturmführer Werner Schönemann, alle Juden aus dem Minsker Umland zu ermorden.
20. bis 22. Oktober 1941
Ermordung von etwa 8.000 Juden durch ein Teilkommando des Sonderkommandos 1b unter SS-Obersturmführer Rudolf Grave mit Hilfe des weißrussischen Ordnungsdienstes und den Truppen der 339. Infanterie-Division.
1947
Errichtung eines Obelisken für die Opfer der Mordaktionen.
1980
Renovierung des Obelisken auf Initiative der jüdischen Gemeinde.
Borissow, undatiert, Die Stadt nach ihrer Zerstörung, Weißrussisches Staatsmuseum des Großen Vaterländischen Krieges.
Borysau, August 2004, Der Obelisk, der heute an die ermordeten Juden erinnert, Jüdische Gemeinde Borysau.
Borysau, undatiert, Gemeindemitglieder versammeln sich am Obelisken, Jüdische Gemeinde Borysau.
Borissow, 6. Dezember 1944, Opfer einer Mordaktion, RGAKFD.