Im Detail
Nach fast zwei Jahrzehnten Vorbereitung und einigen temporären Ausstellungen wurde am 16. Januar 1916 das erste Jüdische Museum in Budapest unter Leitung der jüdischen Gemeinde eröffnet. Eine zweite Eröffnung des neu renovierten Museums mit einer wesentlich umfangreicheren Sammlung fand am 26. Dezember 1926 im Gebäudekomplex des jüdischen Kulturzentrums in der Dohany-Straße statt. Danach zeigte das Museum zahlreiche Sonderausstellungen.
Im Krieg nahmen die Repressalien gegen ungarische Juden zu. Im Jahr 1942 begann die Museumsleitung daher, die bedeutendsten Gegenstände auszulagern, unter anderem in den Keller des Nationalmuseums. Nach der Machtübernahme durch die Deutschen 1944 wurde ein Ghetto in Budapest errichtet, an dessen Rand sich das Museumsgebäude befand. Dank eines Mauerdurchbruchs in einer Museumswand konnten Juden aus dem abgeriegelten Ghetto fliehen sowie Lebensmittel in das Ghetto geschmuggelt werden.
Die Wiedereröffnung des renovierten Museums nach dem Krieg konnte vor allem mit Hilfe der Claims Conference erfolgen. Am 4. Juli 1947 wurde die Ausstellung zur jüdischen Geschichte und Religion wieder gezeigt. Das Museum erhielt einige Jahre später einen Zugang zu einem Nebenflügel des Gebäudes, in dem eine Holocaust-Ausstellung untergebracht ist.
16. Januar 1916
Eröffnung des ersten Jüdischen Museums in Budapest.
26. Dezember 1926
Eröffnung des erneuerten Jüdischen Museums im jüdischen Kulturzentrum in der Dohany-Straße.
Ab 1942
Auslagerung der bedeutendsten Gegenstände, unter anderem in den Keller des Nationalmuseums.
1944
Während der deutschen Besatzung befindet sich das Museumsgebäude am Rande des jüdischen Ghettos. Dank eines Mauerdurchbruchs können Juden aus dem abgeriegelten Ghetto durch das Museum fliehen.
4. Juli 1947
Wiedereröffnung des renovierten Museums; es erhält zudem einige Jahre später einen Zugang zu einem Nebenflügel, in dem eine Holocaust-Ausstellung untergebracht ist.
Budapest, 2004, Der Gebäudekomplex des Jüdischen Museums, Th. Lutz/Topographie des Terrors.
Budapest, 2004, Ausstellungsraum des Jüdischen Museums, Th. Lutz/Topographie des Terrors.