Im Detail
In Charkow bestand bis 1941 eine der größten jüdischen Gemeinden der Sowjetunion mit etwa 130.000 Juden. Charkow wurde am 23. Oktober 1941 von den Deutschen besetzt. Einem Teil der Zivilbevölkerung gelang die Flucht mit Evakuierungstransporten.
Unmittelbar nach dem Einmarsch begann die Wehrmachtsverwaltung damit, Menschen festzunehmen und öffentlich zu erhängen. Die meisten Hingerichteten waren Juden. Die Ankunft des Chefs des SS-Einsatzkommandos 4a, Paul Blobel, in Charkow im November 1941 kündigte die Ausweitung der Verbrechen an. Am 14. Dezember 1941 mußten über 15.000 Charkower Juden zum Gelände einer Traktorenfabrik marschieren. In den unbeheizten Schuppen ohne Scheiben erhielten sie keinerlei Lebensmittel. Viele verhungerten oder erfroren.
Im Januar 1942 ermordeten Angehörige des SS-Sonderkommandos 4a, des Polizeibataillons 314 und der Waffen-SS alle Internierten: 15.000 Juden wurden in der Drobitzker Mulde (Drobyckyj Jar) erschossen oder in »Gaswagen« durch Motorabgase erstickt. Insgesamt 15.000 bis 21.000 Charkower Juden sind den Massenmorden der deutschen Besatzer zum Opfer gefallen, mindestens 12.000 nichtjüdische Zivilisten verhungert.
Am 30. September 1992 wurde von dem Charkiwer »Komitee Drobytskyj Jar« am Rande des ehemaligen Ghettogeländes eine Gedenkwand errichtet.
Am 14. Dezember 1941 mussten über 15.000 Charkower Juden zu dem Gelände einer Traktorenfabrik marschieren. Viele verhungerten oder erfroren. Im Januar 1942 erschossen Angehörige des SS-Sonderkommandos 4a, des Polizeibataillons 314 und der Waffen-SS alle Internierten in der Drobitzker Mulde (Drobyckyj Jar) oder ermordeten sie in »Gaswagen« durch Motorabgase.
1992 wurde von dem Charkower »Komitee Drobytskyj Jar« am Rande des ehemaligen Ghettogeländes eine Gedenkwand errichtet.
23. Oktober 1941
Charkow gerät unter deutsche Herrschaft, bereits kurz nach dem Einmarsch werden zahlreiche Menschen von der Wehrmacht gehenkt.
14. Dezember 1941
15.000 Charkower Juden werden im Gelände einer Traktorenfabrik eingeschlossen, das als Ghetto dient.
Januar 1942
Alle Ghettobewohner, 15.000 Juden, werden in der Drobitzker Mulde erschossen oder in »Gaswagen« ermordet.
1955
Das erste Monument mit der Aufschrift »Den Opfern des faschistischen Terrors 1941–1942, die hier liegen« wird in Drobyckyj Jar errichtet.
1992
Errichtung einer Gedenkwand am Rande des Ghettogeländes.
1998 bis 2002
Das »Komitee Drobyckyj Jar« errichtet einen Gedenkpark in Drobyckyj Jar.
Charkow, 1942, Baracken im Gebiet des Traktorenwerkes, Rossiiskij gosudarstvennyi archiv kinofotodokumentov
Charkow, 1992, Gedenkwand am Rande des ehemaligen jüdischen Ghettos, Holocaust-Museum Charkow.
Charkow, 1992, Gedenkwand am Rande des ehemaligen jüdischen Ghettos, Holocaust-Museum Charkow.
Charkow, 1942, Die Bevölkerung von Charkow leidet Hunger, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz.