Im Detail
Nachdem am 19. September 1941 die deutsche Wehrmacht in Kiew einmarschiert war, wurde sofort und systematisch mit der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung begonnen. Vorgeblichen Aufrufen zu einer âUmsiedlungâ folgend, fanden sich am 29. September über 33.000 Juden am Sammelplatz ein. Das Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C trieb unter Mithilfe des Polizeiregiments Russland–Süd sowie ukrainischer Miliz die Juden zu der Schlucht Babij Jar am Stadtrand. Dort mussten sie sich entkleiden und ihre Wertsachen abgeben. Dann wurden sie gezwungen, sich mit dem Gesicht zur Erde auf den Boden oder auf bereits Ermordete zu legen und wurden durch Genickschüsse exekutiert. 33.771 Juden wurden auf diese Weise getötet, die Schlucht anschließend gesprengt. Ende 1943 wurden die Leichen exhumiert und verbrannt, um die Spuren des Massenmordes zu verwischen. Bis Anfang 1943 soll die Schlucht Babij Jar auch als Erschießungsstätte für sowjetische Kriegsgefangene und Roma gedient haben.
1976 wurde in Babij Jar ein erstes Denkmal für die ermordeten âSowjetbürgerâ errichtet. Heute stehen an diesem Ort in einem Park mehrere Denkmale. Für ein vom American Joint Distribution Committee finanziertes Dokumentationszentrum wurde 2001 der Grundstein gelegt.
Zehn Tage nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Kiew mussten die Juden der Stadt am 29. September 1941 vorgeblich zur »Umsiedlung« zum Stadtrand kommen. Dort, in der Schlucht Babij Jar, wurden über 33.000 Kiewer Juden erschossen. Heute stehen an diesem Ort in einem Park mehrere Denkmale. Die Errichtung eines vom American Jewish Joint Distribution Committee geplanten Dokumentationszentrums mit pädagogischer Abteilung am historischen Ort ist umstritten.
19. September 1941
Die deutsche Wehrmacht marschiert in Kiew ein.
29. September
Über 33.000 Juden werden für eine angebliche Umsiedlung versammelt.
Am 29. und 30. September werden sie in der Schlucht Babij Jar ermordet.
1976
Errichtung eines ersten Denkmals für die ermordeten »Sowjetbürger«, später Errichtung weiterer Denkmäler.
2001
Grundsteinlegung für ein vom American Joint Distribution Committee geplantes Dokumentationszentrum mit pädagogischer Abteilung.
Babij Jar, Ende September 1941, Ordnungspolizei durchsucht die Kleidung ermordeter Juden, Hamburger Institut für Sozialforschung.
Babij Jar, Das 1976 errichtete Denkmal. Seit 1991 mit einer Inschrift für die jüdischen Opfer, Stadtreisen Berlin.
Babij Jar, undatiert, Gedenkfeier am Denkmal für die ermordeten Juden in Babij Jar, ITAR-TASS.
Kiew, Ende September 1941, Erschossene auf der Marschstrecke nach Babij Jar, Hamburger Institut für Sozialforschung.