Im Detail
Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten in der polnischen Erdölstadt Boryslaw etwa 14.000 Juden.
Im Juli 1941 geriet die Stadt dauerhaft unter deutsche Besatzung. Juden mussten Zwangsarbeit leisten. Hunger und Seuchen breiteten sich aus.
Die SS begann im Herbst 1941 mit Erschießungen von Juden, ab 1942 mit Deportationen in das Vernichtungslager Belzec. Die SS zwang alle Juden aus Boryslaw, die sie 1942 nicht schon deportiert hatte, in Zwangsarbeitslager. Die Ölquellen wurden mittlerweile von der deutschen »Karpaten-Öl-Aktiengesellschaft« verwaltet. Mit Hinweis auf die »kriegswichtige« Produktion gelang es deren Geschäftsführer, Berthold Beitz, wiederholt, einzelne jüdische Zwangsarbeiter vor Verschleppungen zu schützen.
Die Berliner Führung drang ab Sommer 1942 darauf, sämtliche jüdischen Zwangsarbeiter in Polen zu ermorden. Die SS führte ständig weitere Erschießungen in den Lagern von Boryslaw durch.
Boryslawer Erdölarbeiter wurden auch in der Nachbarstadt Drohobycz gehenkt. Anfang 1944 lebten von 14.000 Boryslawer Juden noch 1.200.
Nur diejenigen Häftlinge, die ein »R«-Abzeichen für Rüstungsarbeiter erhalten hatten, genossen noch zeitweiligen Schutz.
Im Sommer 1944 verschleppte die SS die Häftlinge aus Boryslaw in die westlich gelegenen Arbeitslager Krakau-Plaszow und Auschwitz. Viele wurden dann dort ermordet. Heute erinnern zwei Denkmale an die ermordeten Juden.
Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten in Boryslaw etwa 14.000 Juden. Die SS begann im Herbst 1941 mit Erschießungen von Juden, ab 1942 mit Deportationen in das Vernichtungslager Belzec. Im Sommer 1944 verschleppte die SS Zwangsarbeiter aus Boryslaw, die bis dahin überlebt hatten, in die westlich gelegenen Arbeitslager Krakau-Plaszow und Auschwitz. Viele wurden dort ermordet. Heute erinnern zwei Denkmale an die ermordeten Juden.
1939
Etwa 14.000 Juden leben in Boryslaw.
Juli 1941
Besetzung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht.
Herbst 1941
Die SS beginnt mit Erschießungen von Juden.
1942
Deportationen in das Vernichtungslager Belzec.
Sommer 1942
Die Berliner Führung drängt darauf, sämtliche jüdischen Zwangsarbeiter in Polen zu ermorden.
1942 bis 1944
Die SS führt weitere Massenerschießungen durch.
Anfang 1944
Von 14.000 Boryslawer Juden sind noch 1.200 am Leben.
Sommer 1944
Die SS verschleppt die Häftlinge aus Boryslaw in die westlich gelegenen Arbeitslager Krakau-Plaszow und Auschwitz.
Boryslaw, 1943, Jüdische Zwangsarbeiter nach der Entdeckung ihres Verstecks, USHMM.
Boryslaw, heute, An dieser Stelle wurden die Juden aus Boryslaw erschossen, Privatarchiv Leonid Milman.
Boryslaw, heute, An dieser Stelle wurden am 28. November 1941 Juden aus Boryslaw erschossen, Privatarchiv Leonid Milman.
Drohobycz, Öffentliche Erhängung von Juden aus Boryslaw, Deržavnyj Archiv L’vivskoj Oblasti