Im Detail
1939 lebten in Odessa etwa 180.000 Juden. Die Stadt fiel nach langer Belagerung durch deutsche und rumänische Truppen am 16. Oktober 1941. An diesem Tag zählte die jüdische Bevölkerung noch 80.000 bis 90.000 Menschen. Das erste Massaker wurde während den ersten Tagen der Besatzung verübt. 8.000 Zivilisten, hauptsächlich Juden, fielen ihm zum Opfer.
Am 22. Oktober 1941 explodierte im militärischen Hauptquartier Odessas eine Bombe. Als »Vergeltung« wurden Juden auf der Straße niedergeschossen oder gehenkt. Am 23. Oktober 1941 erschossen rumänische Einheiten im Hafengebiet zwischen 10.000 und 23.000 Juden. Jede jüdische Familie hatte eine Geisel zu stellen. Diese knapp 2.000 Menschen wurden vom SS-Sonderkommando 11b in einem Brunnenschacht erschossen. In den folgenden Tagen ermordeten rumänische Einheiten etwa 16.000 Juden in Panzergräben bei Dalnik.
Die 35.000 noch lebenden Juden wurden im November 1941 in ein Ghetto gepfercht. Anfang 1942 deportierten die rumänischen Besatzer fast 19.300 Juden nach Transnistrien in die rumänisch besetzte Ukraine, wo die meisten starben.
Heute erinnern Denkmäler im Gorki-Park und am ehemaligen Sammelplatz für die Deportationen an die Ermordeten.
Als die Stadt 1941 von deutschen und den mit ihnen verbündeten rumänischen Truppen besetzt wurde, lebten in Odessa noch 80.000 bis 90.000 Juden. Von diesen wurden mindestens 70.000 in der Stadt und an verschiedenen Orten der Umgebung von den Besatzungstruppen und Zivilisten ermordet. Die Überlebenden wurden Anfang 1942 nach Transnistrien verschleppt, wo die meisten starben.
Heute steht am Sammelplatz für die Deportationen ein Denkmal.
1939
Es leben etwa 180.000 Juden in Odessa.
16. Oktober 1941
Eindringen rumänischer und deutscher Einheiten; erstes Massaker an 8.000 Zivilisten, zumeist Juden, in den ersten Tagen der Besatzung.
23. Oktober 1941
An diesem und den folgenden Tagen werden bis zu 23.000 Juden in einer »Vergeltungsmaßnahme« nach einem Attentat auf das militärische Hauptquartier Odessas erschossen.
Ende November
Die noch lebenden 35.000 Juden werden in ein Ghetto gepfercht.
12. Januar bis 23. Februar 1942
Die meisten der Überlebenden – etwa 19.300 Menschen – werden nach Transnistrien deportiert, wo die Mehrzahl der Verschleppten stirbt.
Odessa, 1941, Juden während des Krieges, Yad Vashem.
Odessa, 15. September 2004, Denkmal für die Gerechten der Völker, SDJE.
Odessa, 15. September 2004, Sammlungsplatz für Juden, die in das Konzentrationslager Bogdanovka deportiert wurden, SDJE.
Odessa, 1941,Hinrichtungen auf der Straße, Yad Vashem.