Im Detail
Auf Grund der alliierten Luftangriffe auf kriegswichtige Fabriken beschloss das nationalsozialistische Regime, seine Produktion in unterirdisch errichtete Fabriken zu verlegen. Im Frühling 1944 wurde der Steinbruch von Leitmeritz als Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg zu solch einer Produktionsstätte umgebaut. Diese Aktion fand unter den Decknamen Richard I und Richard II statt. Über 18.000 Häftlinge, vor allem aus Polen, Jugoslawien, der Sowjetunion und Ungarn, wurden für den Aufbau der unterirdischen Fabrik zum Steinbruch transportiert. Für die Arbeit in der Fabrik suchten die Nationalsozialisten fachlich ausgebildete Häftlinge aus, die Maschinenteile für Panzer, schwere Militärfahrzeuge und Schiffe produzieren mussten. Direkt beim Steinbruch wurde ein Konzentrationslager für die Häftlinge errichtet. Innerhalb eines Jahres starben 4.500 Häftlinge infolge der unmenschlichen Arbeitsbedingungen, der Arbeit im Steinbruch sowie durch Hunger und an Typhus.
Zwischen dem 6. und 8. Mai 1945 löste das Wachpersonal das Lager auf.
1982 wurde ein Denkmal für die Opfer des Konzentrationslagers im Bereich des ehemaligen Lagerkrematoriums eingeweiht.
Leitmeritz war ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg in Bayern. Der Steinbruch wurde zu einer unterirdischen Fabrik ausgebaut, in der die Häftlinge Rüstungsgüter produzieren mussten. Von den 18.000 Lagerinsassen starben innerhalb eines Jahres 4.500, meist an Hunger oder Krankheit.
Mai 1944
Errichtung des Konzentrationslagers Leitmeritz als Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg.
6. bis 8. Mai 1945
Auflösung des Lagers durch das Wachpersonal.
9. Mai 1945
Polnische Soldaten, die im Verband der I. Ukrainischen Front kämpfen, erreichen die Stadt und das Konzentrationslager.
Mai 1982
Einweihung des Denkmals für die Opfer des Konzentrationslagers Leitmeritz im Bereich des ehemaligen Lagerkrematoriums.
Mai 1994
Eröffnung einer ständigen Ausstellung über die Geschichte des Konzentrationslagers im III. Hof der Kleinen Festung Theresienstadt.
Leitmeritz, Mai 1945, Wachturm des ehemaligen Konzentrationslagers, Fotoarchiv der Gedenkstätte Theresienstadt.
Leitmeritz, 2002, Skulptur auf dem Gedenkstättengelände, Fotoarchiv der Gedenkstätte Theresienstadt.