Im Detail
Im August 1940 errichteten die nationalsozialistischen Besatzer die ersten Arbeitslager für Roma-Familien ohne festen Wohnsitz für Böhmen in Leti bei Písek und für Mähren in Hodonín bei Kunstat. Mit dem Gesetz zur »Bekämpfung des Zigeunerwesens« vom 24. Juni 1942 wurde die Roma-Bevölkerung Böhmens und Mährens als »asozial« stigmatisiert, von der Polizei festgenommen und in Sammellager gebracht. Mehr als 1.300 Roma waren im Lager Hodonín inhaftiert.
Am 7. Dezember 1942 deportierte man die ersten 60 Männer und 31 Frauen der Roma-Häftlinge aus dem so genannten Zigeunerlager Hodonín nach Auschwitz I. Zwei weitere Transporte mit 860 Roma folgten am 22. August und am 19. Oktober 1943 nach Auschwitz-Birkenau. 142 Roma wurden in andere Konzentrationslager (Buchenwald, Flossenbürg, Ravensbrück) zur Zwangsarbeit überführt. Im Dezember desselben Jahres wurde das Lager Hodonín aufgelöst.
Nach der Befreiung richtete die sowjetische Armee dort ein Militärkrankenhaus ein. Von 1948 bis 1950 diente es als Arbeitslager.
Erst 1997 erfolgte auf Initiative des Museums für Roma-Kultur in Brünn die Einweihung eines Denkmals für die Opfer des »Zigeunerlagers« Hodonín. 1998 wurde auf dem Friedhof in Cernovice, auf dem 73 Häftlinge begraben sind, eine Gedenktafel für die Roma-Opfer des ehemaligen »Zigeunerlagers« Hodonín angebracht.
Im August 1940 errichtete die deutsche Besatzungsmacht in Leti und Hodonín Arbeitslager für Roma-Familien. Nach der diskriminierenden Gesetzgebung vom Juni 1942 sammelte man die Roma aus Böhmen und Mähren in diesen beiden Lagern. Im Dezember 1942 deportierte man die ersten Roma nach Auschwitz I. Auf Initiative des Museums für Roma-Kultur in Brünn wurde 1997 ein Denkmal für die Opfer des »Zigeunerlagers« in Hodonín errichtet.
10. August 1940
Errichtung des Arbeitslagers Hodonín bei Kunstat für die mährischen Roma.
März 1942 bis August 1942
Nutzung als Sammellager für die vom nationalsozialistischen Regime als »asozial« stigmatisierten Roma.
August 1942 bis Herbst 1943
Umbenennung des Lagers in »Zigeunerlager«; Deportation von mehr als 1.300 Gefangenen nach Hodonín.
7. Dezember 1942
Erster Transport von 60 Männern und 31 Frauen nach Auschwitz I.
22. August 1943
Transport von 767 Roma nach Auschwitz-Birkenau.
19. Oktober 1943
Transport von 93 Roma nach Auschwitz-Birkenau.
Dezember 1943
1944
Nutzung des Lagers durch die deutsche Wehrmacht.
1945
Nutzung des Lagers als Militärkrankenhaus durch die sowjetische Armee.
1946
Nutzung als internationales Durchgangslager für alte und kranke Deutsche.
1948 bis 1950
Nutzung als Arbeitslager.
1997
Errichtung eines Denkmals für die Opfer des »Zigeunerlagers« Hodonín bei Kunstat durch das Museum für Roma-Kultur in Brünn.
1998
Anbringung einer Gedenktafel für die Roma-Opfer des ehemaligen »Zigeunerlagers« Hodonín auf dem Friedhof in Cernovice.