Im Detail
Im Frühling 1945 trafen die ersten Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager in Schweden ein. Mehr als 21.000 Menschen aus unterschiedlichen Nationen, darunter 5.000 bis 6.000 Juden, wurden mit den »Weißen Bussen« der Aktion Bernadotte nach Südschweden gebracht.
Die Universitätsbibliothek bewahrt das Archiv von Zygmunt Łakociński (1905–1987) auf, Professor der polnischen Sprache an der Universität in Lund, der nach 1945 in Zusammenarbeit mit Sture Bolin, späterer Seniorprofessor für Geschichte, ein Komitee für die Dokumentation der medizinischen Experimente an Häftlingen des Konzentrationslagers Ravensbrück gegründet hat. Im Archiv befinden sich Zeugnisse, die die Überlebenden mit nach Schweden brachten. Die meisten Gegenstände wurden 1966 in das Kulturmuseum der lokalen Geschichte in Lund gebracht und dort ausgestellt.
Die Bibliothek besitzt die Listen von Häftlingstransporten von 1938 bis 1944 aus Ravensbrück und anderen Konzentrationslagern, Listen von ehemaligen polnischen Häftlingen, die sich nach Schweden absetzen konnten, und Transkriptionen von den Hamburger Ravensbrück-Prozessen.
Außerdem gibt es eine große Sammlung von Ausschnitten aus schwedischen, englischen, polnischen und russischen Zeitungen und Zeitschriften, Propagandamaterial aus den Jahren 1939 bis 1967 sowie eine Sammlung der polnischen Exilpresse und Bücher über den Zweiten Weltkrieg.
Lund, 1940er Jahre , Außenansicht des Universitätsgebäudes, Universität Lund.
Lund, 2004, Innenansicht der Universitätsbibliothek, Universität Lund.
Stensjoen Nomnekul, 1945, Jüdische Überlebende des KZ Bergen-Belsen, USHMM.