Im Detail
Nachdem Schweden Anfang 1945 seine während des Zweiten Weltkrieges eingenommene neutrale Haltung aufgehoben hatte, öffnete das Land seine Grenzen für die durch das Internationale Rote Kreuz geretteten jüdischen Häftlinge aus den deutschen Konzentrationslagern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten in Schweden über 10.000 Holocaust-Überlebende und mehrere tausend Juden, die im Krieg emigriert waren.
1994 fassten Halina Neujhar und Romuald Wroblewski von der Schwedischen Vereinigung zum Gedenken an den Holocaust den Entschluss, ein Holocaust-Denkmal in Stockholm zu errichten. Das Denkmal wurde von Sivert Lindblom und Gabriel Herdevall gestaltet und steht bei der Großen Synagoge in Stockholm. Die Einweihung des Denkmals erfolgte 1998 durch den schwedischen König Carl Gustav XVI.
Das Denkmal ist einem jüdischen Friedhof nachempfunden. Es besteht aus sieben Granitplatten, vor denen eine Menora aufgestellt ist. Auf jeder Platte ist eine Tafel angebracht, auf der die Namen, Daten und Orte von insgesamt 8.500 Juden aus Schweden oder ihren Nachkommen verzeichnet sind, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden.
Das 42 Meter hohe Denkmal symbolisiert die Verbindung zwischen der Geschichte des Holocaust und einer Zukunft, in der sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen sollen.