Im Detail
Das Dorf Treblinka liegt etwa achtzig Kilometer nordöstlich von Warschau an der Eisenbahnlinie Warschau-Bialystok. 1941 errichtete die SS ein Zwangsarbeitslager für polnische Juden (Treblinka I). Von Mai bis Juli 1942 ließ der SS- und Polizeiführer für den Distrikt Lublin, Odilo Globocnik, in der dicht bewaldeten und dünn besiedelten Gegend das Vernichtungslager Treblinka II errichten.
Während der »Aktion Reinhardt« - eine Tarnbezeichnung für die planmäßige Ermordung und Ausplünderung der Juden im Generalgouvernement, einem Teil des besetzten Polen - wurden in Treblinka von Juni bis Oktober 1942 etwa 310.000 Juden aus dem Warschauer Ghetto mit Motorabgasen erstickt, kurz darauf noch einmal 19.000. Die größte jüdische Gemeinde Europas war damit ausgelöscht. Insgesamt ermordete die SS in Treblinka 800.000 bis 900.000 Juden aus Polen, Mazedonien und der Slowakei sowie mindestens 1.000 Sinti und Roma. Die Massenvernichtung fand zunächst in drei, ab Oktober 1942 in 13 Gaskammern statt. Nach einer Häftlingsrevolte am 2. August 1943 wurde das Vernichtungslager aufgelöst. Um alle Spuren zu beseitigen, wurde der Boden umgepflügt, bepflanzt und einer ukrainischen Bauernfamilie übergeben. Keines der Opfer war namentlich erfasst worden.
Von 1959 bis 1964 wurde das Gelände in eine Gedenkanlage umgestaltet. In ihrem Zentrum steht ein Obelisk mit einer jüdischen Menora. Er ist umgeben von 17.000 symbolischen Grabsteinen, die die Namen der Städte tragen, deren jüdische Gemeinden ausgelöscht wurden. Ein neues Museum soll 2006 eröffnen.
Eine Gedenkanlage und ein Museum erinnern im Wald nahe des ostpolnischen Dorfes Treblinka an das nationalsozialistische Zwangsarbeits- und Vernichtungslager Treblinka. Es war neben Belzec und Sobibor das dritte große Vernichtungslager, das die SS im Frühsommer 1942 zur systematischen Vernichtung der Juden des Generalgouvernements errichtete.
Von Juni 1942 bis Herbst 1943 wurden hier zwischen 800.000 und 900.000 Menschen mit Kohlenmonoxyd erstickt.
1941
Errichtung des Zwangsarbeitslagers Treblinka I.
Frühsommer 1942
Errichtung des Vernichtungslagers Treblinka II.
22. Juni 1942
Ankunft erster Transporte in Treblinka.
Juni bis Oktober 1942
Während der »Aktion Reinhardt« werden etwa 310.000 Juden aus dem Warschauer Ghetto mit Motorabgasen erstickt, kurz darauf noch einmal 19.000.
2. August 1943
Aufstand im Lager, 70 Menschen gelingt die Flucht.
Herbst 1943
Auflösung des Vernichtungslagers Treblinka, nachdem bis dahin 800.000 bis 900.000 Menschen umgebracht worden sind.
1959 bis 1964
Einrichtung einer Gedenkanlage.
2006
Die Errichtung eines neuen Museum ist geplant.
Treblinka, 1943, Ein Überlebender des Vernichtungslagers, Samuel Willenberg, zeichnete einen Lageplan von Treblinka, Museum Siedlce.
Treblinka, etwa 2002, Wegweiser am Eingang der Gedenkanlage im Wald nahe dem Dorf Treblinka, University of South Florida.
Treblinka, ca. 2002, Der von 13.000 symbolischen Grabsteinen umgebene Gedenkobelisk am Friedhof, University of South Florida.
Treblinka, undatiert, Wahrscheinlich die Reste der Massengräber, unmittelbar nach der Auflösung des Lagers, IPN.