Im Detail
Das Vernichtungslager Kulmhof im polnischen Ort Chelmno war das erste Lager zur systematischen Vernichtung von Juden im besetzten Polen. Von Dezember 1941 bis Frühjahr 1943 sowie im Sommer 1944 ermordeten deutsche Sicherheits- und Schutzpolizei-Angehörige in Kulmhof, das im Warthegau lag, fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Gebiets.
Am 8. Dezember 1941 begann der Mord in zwei, später in drei so genannten Gaswagen, die zwischen Kulmhof und einem Wald, wo die Massengräber vorbereitet waren, pendelten. Die ersten Opfer waren Juden aus den Gemeinden in der Umgebung, aber auch etwa 4.300 Sinti und Roma, die in einer besonderen Abteilung des Ghettos Litzmannstadt (in Lodz) gefangen gehalten worden waren. In den Laderäumen der Lastwagen wurden die Menschen mit eingeleiteten Autoabgasen während der Fahrt erstickt. Bis zum Frühjahr 1943 starben zwischen 150.000 und 320.000 Menschen. Dann wurden die Tötungen zunächst eingestellt, zwischen dem 23. Juni und dem 14. Juli 1944 aber nochmals aufgenommen. Ab Anfang September wurden die Spuren der Verbrechen beseitigt.
Das heutige Museum des Vernichtungslagers wurde 1987 eingerichtet. Das erste kleine Denkmal auf dem Gebiet des ehemaligen Lagers stammt aus dem Jahr 1957, die erste Gedenkstätte aus dem Jahr 1964.
Kulmhof im polnischen Chelmno (Warthegau) war das erste Lager zur systematischen Vernichtung von Juden im besetzten Polen. Am 8. Dezember 1941 begann der Mord in zwei, später in drei so genannten Gaswagen. In den Laderäumen der Lastwagen erstickten insgesamt zwischen 152.000 und 320.000 Menschen an Autoabgasen.
1964 wurden auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers ein kleines Museum errichtet, in das ein bereits bestehendes Denkmal integriert wurde. Das heutige Museum des Vernichtungslagers in Chelmno/Ner entstand 1987.
November 1941
Das Vernichtungslager Kulmhof in Chelmno (Warthegau) wird als erstes Lager zur systematischen Vernichtung von Juden im besetzten Polen eingerichtet.
8. Dezember 1941
Der Mord in zwei, später in drei so genannten Gaswagen beginnt.
Frühjahr 1943
Nach der Erstickung von 150.000 bis 320.000 Menschen werden diese Massentötungen eingestellt.
23. Juni bis 14. Juli 1944
Erneuter Einsatz der »Gaswagen«, nachdem das Ghetto Litzmannstadt(Lodz) aufgelöst wird.
Ab Anfang September 1944
Beseitigung der Spuren der Verbrechen.
1957
Errichtung eines ersten kleinen Denkmals.
1964
Einrichtung der Gedenkstätte auf dem Gelände.
1987
Eröffnung des Museums.
Kolo, etwa 1942, Deportation ins Vernichtungslager Kulmhof, JHI.
Chelmno, 2000, Gedenkwand im »Waldlager«-Bereich, wo die Massengräber liegen, University of South Florida.
Chelmno, 2004, Museum des Vernichtungslagers in Chelmno/Ner, SDJE.
Kolo, etwa 1942, Deportation nach Kulmhof: Juden beim Umsteigen auf dem Bahnhof, IPN.