Im Detail
Am 3. September 1939 besetzte die Wehrmacht Bochnia. Als polnische Einheiten bewaffneten Widerstand leisteten, erschossen deutsche Soldaten im Dezember 52 polnische Zivilisten in einer »Vergeltungsaktion«. Die jüdische Bevölkerung von Bochnia musste Zwangsarbeit leisten. Einige wurden in die nahe gelegenen Arbeitslager Pustkow und Klaj gebracht. Im März 1941 wurde ein Ghetto errichtet, in das ungefähr 15.000 Juden aus Bochnia und Umgebung gepfercht wurden. Ab 1942 leisteten etwa 2.000 von ihnen Zwangsarbeit in den Ghettowerkstätten.
Die Liquidierung des Ghettos begann im März 1942. Während ein Teil der Bewohner deportiert oder in einem nahen Wald erschossen wurde, kamen noch bis August Juden aus der Umgebung im Ghetto an. Vom 25. bis 27. August 1942 fand die erste Deportation in das Vernichtungslager Belzec statt. Alte, Kranke und Kinder wurden gleichzeitig erneut
im Wald von Baczkow erschossen. Am 2. September 1943 erklärten die deutschen Besatzer Bochnia für »judenfrei«.
Nach dem Krieg wurde bei dem Massengrab im Wald von Baczkow ein Denkmal für die 500 Erschossenen errichtet. 1969 wurde es um ein weiteres Denkmal auf dem jüdischen Friedhof von Bochnia ergänzt.
Im Wald von Baczkow unweit der südpolnischen Stadt Bochnia (damals Salzberg) erinnert ein Denkmal an das Massengrab von 500 jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die Ende August 1942 von SS-Einheiten erschossen wurden. Die deutschen Eroberer hatten die jüdischen Einwohner ab März 1941 in einem Ghetto zusammengepfercht und ab 1942 zur Zwangsarbeiter verpflichtet. Ab dem 25. August 1942 wurde das Ghetto aufgelöst und seine Insassen teilweise deportiert, teilweise in den Wald getrieben und dort auf der Stelle exekutiert.
3. September 1939
Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Bochnia (damals Salzberg).
März 1941
Errichtung des Ghettos in Bochnia.
Ab 1942
Einrichtung von Ghettowerkstätten, in denen die jüdischen Bewohner Zwangsarbeit leisten müssen.
März 1942
Beginn der Liquidierung des Ghettos
25. bis 27. August 1942
Erste Deportation in das Vernichtungslager Belzec.
25. August 1942
Massenerschießung im nahe gelegenen Wald von Baczkow.
2. September 1943
Bochnia wird für »judenfrei« erklärt.
Achtziger Jahre
Das schon bestehende Denkmal am Ort der Massenerschießungen wird um ein Denkmal auf dem jüdischen Friedhof der Stadt ergänzt.
Salzberg (Bochnia), Dez. 1939, Exekution von etwa 50 Polen, die bewaffneten Widerstand gegen den deutschen Angriff leisteten, BPK.
Bochnia, 1980er Jahren, Denkmal für die 500 im August 1942 exekutierten Ghettobewohner im Wald von Baczkow, Museum Bochnia.
Bochnia, 2004, Das 1969 errichtete Denkmal auf dem jüdischen Friedhof von Bochnia, Museum in Bochnia.
Salzberg, September 1939, Zeitgen. Fotobeschriftung:
»2 erhängte Juden, die 2 Wachtmeister erschossen haben«, BAL.