Im Detail
Das Konzentrationslager Ebensee wurde im November 1943 als Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen errichtet. In einem Bauvorhaben mit der Tarnbezeichnung »Zement« sollten mit Hilfe Tausender KZ-Häftlinge riesige Stollenanlagen in den Berg getrieben werden, um die Verlegung der Raketenversuchsanstalt Peenemünde in eine bombengeschützte Umgebung zu ermöglichen. Bedingt durch den Kriegsverlauf, wurden die fertig gestellten Stollen jedoch nicht für das Raketenprojekt, sondern für die Unterbringung einer Erdölraffinerie sowie der Panzerteilherstellung der Steyr-Daimler-Puch AG genutzt.
Von den insgesamt rund 27.000 Häftlingen - davon etwa dreißig Prozent jüdischer Herkunft - kamen bis zur Befreiung des Lagers am 6. Mai 1945 ungefähr 8.500 ums Leben.
1952 wurde der Opferfriedhof auf dem ehemaligen KZ-Gelände eingeweiht. Da die 1996 eingerichtete Gedenkstätte und das 2001 eröffnete Zeitgeschichte-Museum Ebensee derselben Leitung unterstehen, werden den Schulgruppen gemeinsame Programme angeboten. Im Museum wird den Schülern Wissen über die Zwischenkriegszeit und den Nationalsozialismus vermittelt. In der Gedenkstätte wird auf die Lagergeschichte und die NS-Vernichtungsmaschinerie genauer eingegangen.
Die Einrichtungen bilden so - gemeinsam mit einer Bibliothek und einem Archiv - einen Ort der aktiven Vergangenheitsbewältigung.
Das Konzentrationslager Ebensee wurde im November 1943 als Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen errichtet. Unter der Tarnbezeichnung »Zement« sollte die Raketenproduktion aus Peenemünde unter Tage nach Ebensee verlegt werden.
Seit 1996 befindet sich eine Gedenkstätte in den unterirdischen Stollen. Das oberirdische Lagergelände wurde überbaut. 2001 erfolgte die Eröffnung des Zeitgeschichte-Museums Ebensee.
November 1943
Errichtung des Konzentrationslagers Ebensee als Außenkommando des Konzentrationslagers Mauthausen.
Mai 1945 bis Januar 1946
Kriegsgefangenenlager der USA für SS-Angehörige.
1952
Einweihung des Opferfriedhofes auf dem ehemaligen KZ-Gelände.
1988
Gründung des Vereins Widerstandsmuseum Ebensee, der auch die Betreuung der Gedenkstätte übernimmt.
1996
Eröffnung der Dauerausstellung im KZ-Gedenkstollen.
2001
Eröffnung des Zeitgeschichte-Museum Ebensee.
Ebensee, 13. März 1938, Einmarsch deutscher Truppen in Ebensee, Zakarias.
Ebensee, 2000, Gedenkstollen in Ebensee mit Dauerausstellung,
Robert Kiermayr.
Ebensee, 1992, Gedenkwand am Opferfriedhof, F. Linschinger.
Ebensee, 6. Mai 1944, Aufnahme des Krematoriums unmittelbar nach der Befreiung, Stummer.