Im Detail
Die Gründung des Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlagers (Stalag) XVII B Krems-Gneixendorf erfolgte am 26. Oktober 1939. Die Bezeichnung des Lagers ergab sich aus der römischen Ziffer des zuständigen Wehrkreises, einem in der Reihenfolge der Aufstellung fortlaufenden Großbuchstaben sowie dem Namen der nächsten Ortschaft.
Zum Stalag XVII B gehörten zeitweise bis zu 66.000 Kriegsgefangene, die vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, im Bergbau, in Industrie und Gewerbe oder im Bauwesen eingesetzt wurden.
Am 3. Mai 1945 wurden sie durch die 13. US-Panzerdivision befreit. Das Stalag XVII B selbst wurde am 9. Mai 1945 von der Roten Armee befreit und diente nach der Repatriierung der ehemaligen Lagerinsassen vorübergehend zur Unterbringung von sowjetischen Besatzungssoldaten. Die Baracken wurden bald nach Kriegsende abgerissen und das Lagerareal dem Erdboden gleichgemacht.
Seit dem Jahr 2000 verweisen vier an signifikanten Punkten des einstigen Lagerareals errichtete Tafeln mit der Aufschrift »Stalag XVII B ?« auf die Dimensionen des weitgehend unsichtbar gewordenen Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlagers.
Diese vom Kremser Künstler Christian Gmeiner gestalteten Tafeln sollen gemeinsam mit mehreren Gedenksteinen auf der Flughafenstraße an das einst größte Kriegsgefangenenlager in Österreich und an das Schicksal der darin festgehaltenen Menschen erinnern.
Am 26. Oktober 1939 wurde das Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager in der Nähe des Dorfes Gneixendorf gegründet. Zum »Stalag XVII B« gehörten zeitweise bis zu 66.000 Kriegsgefangene unterschiedlichster Nationalität, die zum Großteil in einem der zahlreichen Arbeitskommandos außerhalb des Lagers untergebracht waren und Zwangsarbeit leisten mussten.
Seit 2000 erinnern vier Gedenktafeln an das nach Kriegsende abgerissene Lager.
26. Oktober 1939
Errichtung des Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlagers in der Nähe des Dorfes Gneixendorf, sechs Kilometer nordwestlich von Krems an der Donau.
1939 bis 1945
Insgesamt 66.000 Häftlinge müssen Zwangsarbeit verrichten.
Oktober 1943
Für die Aufnahme von insgesamt 4.300 amerikanischen Fliegerunteroffizieren wird ein eigenes »Teillager der Luftwaffe« eingerichtet, eine Besonderheit unter der Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlagern im »Dritten Reich«.
April 1945
Evakuierung aller marschfähigen Gefangenen aus Krems-Gneixendorf in das 300 Kilometer entfernte Auffanglager Weilhartsfort bei Braunau.
3. Mai 1945
Befreiung der Häftlinge durch die 13. US-Panzerdivision.
9. Mai 1945
Das Stalag XVII B selbst wird von der Roten Armee befreit und dient nach der Repatriierung der ehemaligen Lagerinsassen vorübergehend zur Unterbringung von sowjetischen Besatzungssoldaten.
2000
Errichtung von vier Gedenktafeln an signifikanten Punkten des einstigen Lagerareals.
Krems, April 1945, Das Lager nach der Evakuierung der marschfähigen Kriegsgefangenen, René Brosset.
Krems, 22. September 2001, Von Christian Gmeiner gestaltete Tafel an einem der Eckpunkte des ehemaligen Lagerareals, Christian Gmeiner.
Krems, Mai 1941, Serbische Kriegsgefangene im Stalag XVII B Krems-Gneixendorf, Fritz Sochurek.