Im Detail
Das Nationaldenkmal Lager Vught ist auf einem Teil des Geländes eingerichtet, auf dem im Zweiten Weltkrieg das Konzentrationslager Herzogenbusch stand. Mit dem Bau des Lagers wurde im Mai 1942 begonnen, die ersten Inhaftierten kamen Ende 1942 an. Das Konzentrationslager war in unterschiedliche Sektionen eingeteilt, etwa Schutzhaftlager, Frauenkonzentrationslager und Polizeiliches Durchgangslager. Vom »Judendurchgangslager« aus wurden Juden nach Polen deportiert. Kanadische Soldaten befreiten das Lager im Oktober 1944; bis 1949 diente es als Internierungslager für Kollaborateure. Teile davon waren danach Militärkaserne und Gefängnis; die Baracken des Lagers wurden als Unterkunft für Exilanten von den Molukken genutzt.
Die 1986 eingerichtete Gedenkstätte wurde 2002 grundlegend erneuert und renoviert: Im Erinnerungszentrum werden in einer Ausstellung sowohl Opfer, Täter und »Zuschauer« wie auch das nationalsozialistische Terrorsystem dargestellt. Auf dem früheren Lagergelände ist das Krematorium noch in fast ursprünglichem Zustand erhalten. Außerdem können der »Bunker« (ein besonderer Gefängnistrakt innerhalb des KZ) sowie der Erschießungsplatz besichtigt werden. Verschiedene historische Gebäude werden durch die Van-Bredero-Kaserne genutzt und können im Sommer im Rahmen von Führungen der Gedenkstätte besucht werden.
Das 1942 errichtete Konzentrationslager Herzogenbusch, zu dem das »Durchgangslager für Juden Vught« gehörte, war das einzige direkt dem Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS unterstellte Konzentrationslager im besetzten Nordwesteuropa außerhalb Deutschlands. Insgesamt 31.000 Menschen waren dort inhaftiert.
Seit 1986 besteht die Nationale Gedenkstätte, die im Mai 2002 in erneuerter und erweiterter Form eingeweiht wurde.
Mai 1942
Beginn des Baus des »Konzentrationslagers Herzogenbusch«.
Ende 1942
Ankunft der ersten Häftlinge.
1944
Befreiung durch kanadische Truppen.
Bis 1949
Internierungslager für Kollaborateure; danach Nutzung als Kaserne, Gefängnis und Exilantenwohnheim.
1986
Einrichtung des Nationaldenkmals Lager Vught.
18. April 1990
Das Nationaldenkmal Lager Vught wird durch die Königin Beatrix für das Publikum geöffnet.
2002
Eröffnung der grundlegend ernuerten und renovierten Gedenkstätte.
Vught, (o.D.), Eingang des Lagers Vught, Nationaldenkmal Lager Vught.
Vught, (o.D.), Das Kinderdenkmal, Nationaldenkmal Lager Vught.
Vught, (o.D.), Besuch einer Schulklasse in der Gedenkstätte, Nationaldenkmal Lager Vught.
Vught, (o.D.), Judentransport vom Bahnhof Vught ins Lager Vught, NMKV/v. Heel.