Im Detail
Zwischen 1892 und 1941 war die Hollandsche Schouwburg (Holländisches Schauspielhaus) ein wichtiges Theater im Amsterdamer Plantage-Viertel. Während der deutschen Besatzung wurde der Name in »Joodsche Schouwburg« geändert, ein Theater ausschließlich für jüdische Künstler und jüdisches Publikum. Im Sommer 1942 beschlagnahmten die Nationalsozialisten das Schauspielhaus und machten es zum Sammellager: Von hier aus wurden 60.000 bis 80.000 Juden aus Amsterdam und Umgebung in das Durchgangslager Westerbork und von dort nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Die »Crèche«, ein Kindergarten direkt gegenüber dem Theater, wurde als Sammellager für Kinder benutzt.
Seit 1962 ist die Hollandsche Schouwburg Mahnmal. 1993 wurde es renoviert, neu eingerichtet und wieder eröffnet. In der Gedenkstätte erinnern 6.700 Familiennamen und eine Ewige Flamme an die 104.000 Juden, die aus den Niederlanden deportiert und in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden. Eine Gedenkausstellung richtet sich vor allem an Jugendliche und zeigt, wie die Juden unter der deutschen Besatzung isoliert und verfolgt wurden. Die Gedenkstätte Hollandsche Schouwburg gehört seit 1992 zum Jüdischen Historischen Museum.
Das Amsterdamer Theatergebäude wurde zwischen 1942 und 1943 als Sammellager für etwa 60.000 bis 80.000 Juden benutzt, die über Westerbork und Vught nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden.
1962 wurde im Innenhof ein Denkmal eingeweiht. Die Gedenkstätte in ihrer jetzigen Form besteht seit 1993. In einem besonderen Gedenkraum erinnern an den Wänden gezeigte Familiennamen an die aus den Niederlanden deportierten Juden.
1941
Unter Druck der deutschen Besatzer wird aus dem Holländischen Schauspielhaus die »Joodsche Schouwburg«, ein Theater, in dem ausschließlich jüdische Schauspieler für jüdische Zuschauer spielen dürfen.
1942
Das Theater wird beschlagnahmt und zu einem Sammellager für Juden gemacht, die von dort über die Durchgangslager Westerbork und Vught nach Auschwitz-Birkenau deportiert werden.
1962
Die Hollandsche Schouwburg wird als Mahnmahl eingerichtet.
1993
Das Gebäude wird renoviert und als Gedenkstätte neu eröffnet.
Amsterdam, 1942, Vorderfront der »Hollandsche Schouwburg«, NIOD.
Amsterdam, 1993, Innenhof der »Hollandsche Schouwburg« mit Denkmal, JHM/Jeroen Nooter.
Amsterdam, 2003, Kindergedenkfeier, JHM/Han Singels.
Amsterdam, 1942, Innenhof der Hollandsche Schouwburg während der Deportationen, L. Nobelen-Rizouw.