Im Detail
Das Jüdische Museum in Vilnius hat eine wechselvolle Geschichte: 1913 eröffnete die Jüdische Ethnographische Gesellschaft das erste jüdische Museum. Nachdem während des Ersten Weltkriegs die Sammlung des Museums zerstört worden war, nahm man es 1919 wieder in Betrieb und sammelte in den folgenden Jahren vor allem Bücher, Folklore und Periodika. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum geplündert. Vieles fiel der Vernichtung anheim oder ging verschollen, wenige Exponate überdauerten den Krieg in anderen Museen. 1944 bauten Holocaust-Überlebende das Museum neu auf, das bereits 1949 von den sowjetischen Machthaber wieder geschlossen wurde.
Erst 1989 genehmigten die sowjetischen Behörden eine Neueröffnung. Nachdem Litauen seine staatlichen Unabhängigkeit wiedererlangt hatte, wurde 1991 die Dauerausstellung »Die Katastrophe« über den Holocaust in Litauen eröffnet. Außerdem zeigt das Jüdische Museum in seinen Räumlichkeiten in der Pylimo g. 4 eine Ausstellung über Synagogen in Litauen und Zeugnisse jüdischen Lebens in Litauen. Das »Toleranzzentrum« des Jüdischen Museums wurde 2001 im Gebäude des ehemaligen jüdischen Theaters in der Naugarduko g. 10/2 eingeweiht. Dort finden regelmäßig Kultur- und Bildungsveranstaltungen statt.
1913 wurde das erste jüdische Museum eröffnet, dessen Sammlung allerdings im Ersten Weltkrieg zerstört wurde. Nach der Wiedereröffnung im Jahr 1919 wurden bis 1941 Folklore und Literatur gesammelt. Nach Plünderungen durch die deutschen Besatzer wurde das Museum 1944 neu aufgebaut, jedoch 1949 durch die sowjetischen Machthaber geschlossen. Erst seit 1989 ist es wieder öffentlich zugänglich. 1991 wurde die Dauerausstellung über den Holocaust in Litauen, eingerichtet, 2001 das »Toleranzzentrum« eingeweiht.
1913
Eröffnung des ersten jüdischen Museums, dessen Sammlung im Ersten Weltkrieg zerstört wird
1919
Wiedereröffnung, Sammlung von Büchern, Folklore und Periodika.
1941 bis 1944
Plünderung der Bestände des Museums.
1944
Neuaufbau des Museum durch Holocaust-Überlebende.
1949
Schließung durch die sowjetischen Machthaber.
1989
Wiedereröffnung mit Genehmigung der sowjetischen Behörden.
1991
Eröffnung der Dauerausstellung »Die Katastrophe« über den Holocaust in Litauen.
2001
Einweihung des »Toleranzzentrums« im Gebäude des ehemaligen jüdischen Theaters.
Wilna, vor 1939, Torbogen im historischen jüdischen Viertel, Coll. Tomasz Wisniewski.
Vilnius, 2004, Das Gebäude des Gaon-von-Wilna Museums, SDJE.
Vilnius, 2004, Dependance des Gaon-von-Wilna Museums, in der sich die Ausstellung über den Holocaust in Litauen befindet, SDJE.