Im Detail
Zwischen Juli 1942 und September 1943 hielten sich in Villa Emma circa 70 jüdische Kinder verschiedener Nationalitäten auf, bei denen es sich zu großen Teilen um Waisen und Flüchtlinge vor den nationalsozialistischen Verfolgungen in den annektierten Gebieten des Reiches handelte. Als nach der deutschen Besetzung Italiens Villa Emma nicht mehr als sicher angesehen werden konnte, wurden die jüdischen Kinder und Jugendlichen durch die Hilfe und Solidarität der Bevölkerung von Nonantola versteckt. Alle Kinder konnten durch eine Flucht in die Schweiz gerettet werden.
Die Stiftung Villa Emma hat sich das Ziel gesetzt, über die Themen des Friedens und der Interkulturalität zu arbeiten, und berücksichtigt dabei insbesondere die Kleinsten, die durch Unglück und Leiden des Krieges, der Deportation und des Exils getroffen werden. Dabei sollen besonders der jungen Generation die Werte der Hoffnung, des Altruismus und der Solidarität, die sich im Beispiel der Kinder der Villa Emma zeigen, näher gebracht werden. Zu diesem Zweck organisiert die Stiftung Weiter- und Fortbildungen für Lehrende und leistet pädagogische Arbeit im Schulwesen. Zu den Themen, mit denen sich die Stiftung befasst, werden Unterlagen aller Art gesammelt und Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Die Stiftung veröffentlicht Studien und fördert historische Forschungen, Lehrgänge, Tagungen, Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen. Sie unterhält Verbindungen und kulturelle sowie wissenschaftliche Austausche mit ähnlich operierenden Institutionen in Italien und im Ausland.
Nonantola, 1942/1943, Villa Emma als Zufluchtsort für die jüdischen Kinder, Archivio Storico Comunale di Nonantola
Nonantola, neunziger Jahre, Villa Emma auf dem Foto einer Postkarte, Archivio Storico Comunale di Nonantola
Nonantola, 2001, Gruppe der Kinder der Villa Emma mit dem Bürgermeister von Nonantola, Archivio Storico Comunale di Nonantola
Nonantola, Winter 1943, Kinder und ihre Begleiter in Villa Emma, Archivio Storico Comunale di Nonantola