Im Detail
In dem zur »Operationszone Adriatisches Küstenland« gehörenden Görz fand am 12. November 1943 eine Razzia gegen die dort lebenden Juden statt. 31 Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden verhaftet und am 7. Dezember 1943 von Triest aus nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Weitere Juden wurden im Frühjahr 1944 in der Umgebung von Udine, wo sie sich versteckt gehalten hatten, und in Görz verhaftet. Die Synagoge wurde während der deutschen Okkupation geplündert.
1969 wurde die jüdische Gemeinde von Görz wegen zu geringer Mitgliederzahl aufgelöst. Eine Neugründung erfolgte erst in den achtziger Jahren.
Das 1998 eröffnete Jüdische Museum »Das kleine Jerusalem am Isonzo« zeigt die Geschichte des Volkes Israel seit den biblischen Zeiten bis zur Diaspora und beschreibt die Riten, die Feste und das tägliche Leben der Juden. Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich der Geschichte der jüdischen Gemeinde von Görz. Dabei wird besonders an die Razzia am 12. November 1943 in Görz erinnert. Neben den historischen Erklärungen zum Holocaust präsentiert das Museum eine Vergrößerung der im Durchgangslager Risiera di San Sabba gefundenen Wandinschriften und listet die Namen der 76 Görzer Juden auf, die in die Lager deportiert und dort ermordet wurden. Außerdem wird an einige jüdische Persönlichkeiten aus Görz erinnert wie beispielsweise an den Philosophen Carlo Michelstaedter.
In Görz fand am 12. November 1943 eine Razzia gegen die dort lebenden Juden statt. 31 Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden verhaftet und am 7. Dezember 1943 von Triest aus nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Weitere Juden wurden im Frühjahr 1944 in der Umgebung von Udine und in Görz verhaftet.
Die in den achtziger Jahren neu gegründete jüdische Gemeinde von Görz eröffnete 1998 das Jüdische Museum »Das Kleine Jerusalem am Isonzo«.
12. November 1943
Razzia gegen die Juden von Görz. Verhaftung von 31 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde und Deportation nach Auschwitz-Birkenau am 7. Dezember 1943.
Frühjahr 1944
Weitere Verhaftungen von Juden in der Umgebung von Udine und in Görz; Plünderung der Synagoge.
1969
Auflösung der jüdischen Gemeinde von Görz wegen zu geringer Mitgliederzahl.
1978
Übergabe der Eigentumsrechte der Synagoge von der jüdischen Gemeinde von Triest an die Kommune von Görz, die sich verpflichtet, die Synagoge zu restaurieren und zu beaufsichtigen.
1980 bis 1984
Restaurierung der Synagoge.
1984
Wiedereröffnung der Synagoge als Kultusort.
1986
Die »Associazione Amici di Israele« (Vereinigung der Freunde von Israel) übernimmt die Leitung der Synagoge.
1998
Eröffnung des »Jüdischen Museums ›Das kleine Jerusalem am Isonzo‹«, das durch die »Associazione Amici di Israele« geleitet wird.
Görz, Ende der vierziger Jahre, Synagoge vor dem teilweisen Abriss, Archiv der Kommune Görz.
Görz, 2004, Außenansicht der Synagoge, in der sich das Jüdische Museum befindet, Marcello Pezzetti.
Görz, 2004, Ausschnitt der Ausstellung über die Deportation der Juden, Marcello Pezzetti.