Im Detail
Das Widerstands- und Deportationsmuseum der Stadt Montauban (Departement Midi-Pyrén ées) verfügt über vier Ausstellungsräume. Der erste präsentiert die Zeit zwischen 1939 und 1945 anhand der Themen Kollaboration, Widerstand, Deportation und Befreiung. Ein zweiter Saal ist dem Internierungslager Septfonds gewidmet, das sich etwa zwanzig Kilometer von Montauban entfernt befand. Es beherbergte von März 1939 bis März 1940 republikanische Flüchtlinge aus Spanien und 1940/41 Piloten der polnischen Armee in Frankreich. Seit dem Winter 1941/42 wurden »Unerwünschte«
(»Indis érables«, unter anderem angebliche Kommunisten und Gewerkschaftsmitglieder sowie Ausländer) interniert.
Ab 1942 wurden Juden von den anderen Häftlingen separiert. Als die mit den deutschen Besatzern kollaborierende Vichy-Regierung unter Pierre Laval im Juli 1942 auf deutschen Druck der Auslieferung von 10.000 staatenlosen Juden zustimmte, fand am 26. August 1942 eine große Razzia in der Region statt. Im Departement Tarne-et-Garonne wurden an diesem Tag 176 Personen verhaftet, in Septfonds interniert und später in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Der jüngste Deportierte, Henry Grau, war zwei Jahre alt.
Das Widerstands- und Deportationsmuseum der Stadt Montauban fünfzig Kilometer nördlich von Toulouse wurde 1989 gegründet.
Seine Dauerausstellung widmet sich dem historischen Geschehen der Jahre 1939 bis 1944, dem Widerstand und den Deportationen aus der Region, die vom nahe gelegenen Internierungslager Septfonds ausgingen.
Frühjahr 1939 bis März 1940
Eröffnung eines Lagers zur Internierung von Flüchtlingen aus Spanien zwischen den beiden Gemeinden Septfonds und Judes in der Nähe von Montauban.
1941 bis 1944
Internierung französischer »Indisérables« und – meist spanischer – Arbeiter.
Februar 1942
Septfonds wird zum regionalen Verladezentrum für unerwünschte Ausländer, darunter viele Juden.
August/September 1942
Verhaftung, Internierung und Deportation zahlreicher Juden aus der Region.
Frühjahr 1943
Das Lager wird in den »Freiwilligen Arbeitsdienst« der Organisation Todt integriert.
1989
Gründung des Museums.
Montauban, 2005, Straßenansicht des Museums, Marc Donnadieu/Kommunikationsdienst der Stadt Montauban.
Montauban, 2005, Ausstellung zum Internierungslager Septfonds, Marc Donnadieu/Kommunikationsdienst der Stadt Montauban.