Holocaust Memorials - Monuments, Museums and Institutions in Commemoration of Nazi Victims

Im Detail

Im Dorf Izieu, unweit von Lyon gelegen, fanden zwischen 1943 und 1944 zahlreiche jüdische Kinder und ihre Betreuer Zuflucht. Bis auf den Betreuer Leon Reifman, der sich mit einem Sprung aus dem Fenster retten konnte, wurden bei der Razzia von Izieu am 6. April 1944 alle anwesenden 44 Kinder und sieben Erzieherinnen und Erzieher verhaftet. Vom Durchgangslager Drancy aus wurden 42 Kinder und fünf Erwachsene in mehreren Transporten nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort mit Gas ermordet. Nur die Erzieherin Lea Feldblum überlebte Auschwitz, weil sie zur Lagerarbeit eingeteilt war. Zwei heranwachsende Jugendliche wurden mit dem Leiter des Kinderheims, Miron Zlatin, nach Estland deportiert. Alle drei wurden im Sommer 1944 erschossen.

Infolge des Barbie-Prozesses in Lyon 1987 bildete sich um Sabine Zlatin, die mit ihrem Mann 1943 das Heim in Izieu gegründet hatte, ein gemeinnütziger Verein. Am 24. April 1994 weihte der damalige Staatspräsident Francois Mitterand die Gedenkstätte ein, die vor allem von Schülern und Lehrern besucht wird.

Im Zentrum der pädagogischen Arbeit stehen die antisemitische Politik der mit der deutschen Besatzungsmacht kollaborierenden Vichy-Regierung, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ihre Ahndung nach dem Krieg.