Im Detail
Am 21. April 1945 begann die Räumung des KZ Sachsenhausen. 33.000 von 35.000 Häftlingen, darunter auch Frauen und Kinder, wurden in Richtung Nordwesten in Marsch gesetzt.
Die Nationalsozialisten trieben die halbwegs marschfähigen Häftlinge kurz vor der Befreiung der Konzentrationslager in Richtung Norden. Es waren 15.000 Häftlinge aus Ravensbrück und rund 33.000 aus Sachsenhausen, die täglich 40 km Fußmarsch krank, unterernährt und nur notdürftig gekleidet auf sich nehmen mußten.
Auf unterschiedlichen Strecken gelangten die Kolonnen der Häftlinge in den Raum Wittstock. Im nahen "Belower Wald" wurden ab dem 23. April 1945 in einem großen Lager mehr als 16.000 Häftlinge zusammen gezogen. Während die SS-Lagerführung sich in nahe gelegenen Bauernhöfen einquartiert hatte, suchten die Häftlinge im Waldlager in selbst errichteten Unterständen und Erdlöchern Schutz vor der Witterung und versuchten, ihren Hunger mit Kräutern, Wurzeln und Rinde zu stillen. In wenigen Tagen starben dort 700 bis 800 Menschen. Auf dem nahe gelegenen Friedhof in Grabow sind 132 Häftlinge beigesetzt, die im Waldlager oder in einem Nothospital verstorben sind. Am 29. April 1945 verließen die Kolonnen das Waldlager.
Das Museum des Todesmarsches, eine Außenstelle der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen, befindet sich am Ort des Waldlagers im Belower Wald und widmet sich der Thematik der Todesmärsche.
Die noch sichtbaren Zeichen und Inschriften, die Häftlinge in die Baumrinde einritzten, sind letzte Spuren ihres Leidensweges.
Die ständige Ausstellung in dem 1981 eröffneten Museum präsentiert vor allem Fundstücke, die von den Häftlingen im Waldlager zurück gelassen worden sind. Bereits 1975 war ein einfacher Gedenkstein im Belower Wald durch eine Stele mit rotem Winkel ersetzt und ein "Ehrenhain" angelegt worden. Auf dem rund 20.000 m² großen Gelände des Waldlagers tragen zahlreiche Bäume Inschriften, die im April 1945 von KZ-Häftlingen angebracht worden sind.
April 1945
Auf dem Weg des Todesmarsches von den KZ Sachsenhausen und Ravensbrück nach Norden gelangten am 23. April 1945 16.000 Kinder, Frauen und Männer in den Beelower Wald, wo sie bis zum 29. April kampieren mussten. In dieser Zeit starben vermutlich über 700 Menschen, von denen 132 auf dem nahegelegenen Friedhof in Grabow bestattet sind. Auf dem rund 20.000 m2 großen Areal tragen zahlreiche Bäume Inschriften von KZ-Häftlingen.
1975
Ersetzung des einfachen Gedenksteins durch eine Stele mit rotem Winkel und Anlage eines Ehrenhains.
1981
Eröffnung des Museums mit einer Ausstellung zu den Todermärschen und dem Waldlager im Beelower Wald