Im Detail
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf mit ihrer ständigen Ausstellung "Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933-1945" wurde 1987 im Stadthaus eröffnet. Dieser Ort wurde ausgewählt, weil in ihm bis Ende 1933/Anfang 1934 das Polizeipräsidium untergebracht war. Von dieser Funktion der Räume im Erdgeschoss, im Keller oder in der ersten Etage des Gebäudes finden sich keinerlei Reste. Eine Gedenktafel am Eingang erinnert an die hier zu Beginn der NS-Herrschaft misshandelten Menschen.
Im Keller befinden sich noch die im Originalzustand erhalten gebliebenen Luftschutzräume. Hier ist von der Authentizität des historischen Ortes aus einem ganz anderen Blickwinkel etwas zu spüren: Originalinschriften, Kennzeichen, Luftschleusen und Pumpen verweisen auf die Funktion des Kellers, der, wie die Räume im Erdgeschoss, von 1934 bis 1945 von dem Wehrbezirkskommando genutzt wurde, nachdem die Polizei ihr neues Präsidium am früheren Kavallerieplatz, dem heutigen Jürgensplatz, bezogen hatte.
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf vermittelt also qua Ort zwei Aspekte: Im Gebäude befand sich ein Instrument des NS-Staates: die Polizei, deren Aufgabe sich mit der Übernahme der Macht durch die NSDAP grundlegend änderte: Sie wurde zum Terrorinstrument. Das Gebäude aber zeugt mehr von den Folgen des Systems, nämlich vom Krieg, und dabei rückt die Betroffenheit der Zivilbevölkerung am ehesten in den Blick.
Die Dauerausstellung "Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933-1945" gibt Aufschluss über das Schicksal von Gruppen und Einzelnen, die in Düsseldorf verfolgt wurden. Die Abfolge der Darstellung folgt dabei einer entscheidenden Differenz: Wenngleich im engsten Rahmen des terroristischen Systems, hatten die aus religiösen und politischen Gründen Verfolgten eine Wahl: zu widerstehen oder sich anzupassen. Den rassisch Verfolgten aber wurde kein Anpassungsangebot gemacht.
Die Mahn- und Gedenkstätte widmet sich der Dokumentation und Präsentation des historischen Themas Nationalsozialismus in seiner lokalen Ausprägung und in seiner Bedeutung für die politische Kultur der Gegenwart: Folgerichtig bindet sie ihre Arbeit in gesellschaftliche Diskussionen und Aktivitäten ein, die sich mit dem Rechtsextremismus, dem Antisemitismus, mit dem Rassismus und mit Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzen.
1933-1934
Sitz des Polizeipräsidiums im Stadthaus
1934-1945
Nutzung der Räume durch das Wehrbezirkskommando Einrichtung der Kellerräume als Luftschutzbunker
1985
Beschluß der Stadt Düsseldorf zur Einrichtung einer Mahn- und Gedenkstätte im Stadthaus an der Mühlenstraße
1987
Eröffnung der Ausstellung "Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf"