Im Detail
Das ca. 17 Hektar umfassende Gebiet an der Spandauer Straße in Nähe zur Stadtgrenze von Berlin wurde 1942/43 mit einem Außenlager des KZ Sachsenhausen bebaut. Zwischen 1600 und 2500 Männer aus nahezu allen Ländern Europas überwiegend jedoch aus Frankreich, Polen, der Sowjetunion und Norwegen waren in neun Baracken, den sogenannten Blocks, untergebracht. Weitere Baracken, wie Küche, Schreibstube, Kleiderkammer und Krankenrevier dienten der Selbstverwaltung des Lagers. Die Baracken waren von zwei elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen umgeben und durch bewaffnete Wachposten der SS gesichert. Die Mehrzahl der Häftlinge mussten im nahegelegenen Rüstungsbetrieb der DEMAG arbeiten, andere in Werkstätten auf dem Lagergelände oder im nahen Berlin.
Anlässlich des 20. Jahrestages der Befreiung des Lagers schenkten französische Überlebende 1965 der Stadt Falkensee eine den ermordeten Franzosen gewidmete Erinnerungstafel. Zwei Jahre später wurde eine Gedenkstätte mit Mahnmal eingerichtet.
Durch die Vergabe eines ABM-Projekts wurde der Bereich des ehemaligen Lagers seit 1993 bis heute durch die Stadt Falkensee zu einem geschichtsträchtigen Ort der Besinnung, Ermahnung und Erholung gestaltet.
1943
Errichtung und Bezug des Außenlagers
1945
Befreiung des Lagers am 24. April 1945
1945-1949
Umsiedler- und Quarantänelager Agneshof
1965
erste Gedenkveranstaltung für ehemalige französische Häftlinge
1967
Einweihung der Gedenkstätte, künstlerische Gestaltung durch Karl Schönherr aus Dresden
Seit 1995
Geschichtspark Falkensee - Gedenkstätte KZ-Außenlager Falkensee
2012
Diebstahl der vier Bronzereliefs von Karl Schönherr
Falkensee, 1995, "Denkzeichen gegen die Gleichgültigkeit" - Projektarbeit des kreativen Zentrum Falkensee unter Leitung von Ingo Wellmann, Geschichtspark Falkensee. Quelle: Museum und Galerie Falkensee
Falkensee, 1980-er Jahre, Denkmal mit vier Relieftafeln aus Bronze, Karl Schönherr Dresden, Geschichtspark Falkensee; Quelle: Museum und Galerie Falkensee.