Im Detail
Die Villa ten Hompel in Münster – ehemaliges Wohnhaus des Zementfabrikanten Rudolf ten Hompel aus der Weimarer Republik, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung – ist heute ein Geschichtsort.
Hier vermittelt ein engagiertes Team als "didaktische Schnittstelle" jüngere Zeitgeschichte am historischen Ort. Die Villa ten Hompel ist ein Denkort für die Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Themen zwischen Geschichtskultur und Demokratieförderung.
Dauerausstellung "Geschichte - Gewalt - Gewissen"
Die neue Ausstellung erzählt in Anlehnung an die Hausgeschichte von den Verbrechen der Ordnungspolizei im Zweiten Weltkrieg und Versuchen der Aufarbeitung in der Nachkriegszeit:
Thematisiert werden die enorme Dimension der Beteiligung der uniformierten Polizei am Zweiten Weltkrieg und an den Genoziden gegenüber Juden sowie Sinti und Roma, die öffentliche und personelle Entnazifizierung und Kontinuitäten nach 1945, die juristische Aufarbeitung des NS-Unrechts sowie der bürokratische Versuch einer "Wiedergutmachung" der Bundesrepublik gegenüber ehemals Verfolgten.
Ende 1930er Jahre
Die 1928 fertiggestellte Villa des Zementfabrikanten und Reichstagsabgeordneten Rudolf ten Hompel gerät in den Besitz der Staatskasse.
1940-1945
Sitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei für den Wehrkreis VI.
Nach Kriegsende
Sitz verschiedener Polizeidienststellen und von 1953 bis 1968 des Entschädigungsamtes.
13. Dezember 1999
Eröffnung des Hauses als Lern- und Geschichtsort mit der Dauerausstellung
Münster, 1942, Der Stab des Münsteraner Befehlshabers der Ordnungspolizei, Geschichtsort Villa ten Hompel.
Münster, 1990er Jahre, Bildungsarbeit mit Polizisten in der Villa ten Hompel Geschichstort Villa ten Hompel.