Im Detail
Die Gedenkstätte "Unter den Eichen" wurde auf einem Gelände errichtet, auf dem vom März 1944 bis zum März 1945 ein Außenlager des SS-Sonderlagers Hinzert bestand. Hier waren besonders Häftlinge aus Luxemburg inhaftiert, die man wegen Widerstandes festgenommen hatte und die zum Arbeitseinsatz in Wiesbaden abkommandiert wurden. Die Gedenkstätte ist in erster Linie ihrem Andenken gewidmet.
Als Ort der Gedenkstätte wurde der Schutzbunker gewählt, den die Häftlinge für ihre SS-Bewacher errichten mußten, zu dem ihnen jedoch im Falle von Bombenangriffen der Zugang versperrt blieb. So kamen bei einem alliierten Bombenangriff am 18. Dezember 1944 sechs der luxemburgischen Häftlinge ums Leben.
Das ehemalige Lagergelände wurde nach dem Krieg von der Taunusfilm AG erworben und diente später als Depot für Filmrollen. Im Jahr 1974 besuchten einige ehemalige Häftlinge des Außenkommandos Wiesbaden des SS-Sonderlagers Hinzert die hessische Landeshauptstadt. Angeregt durch diesen Besuch begann zunächst der Wiesbadener Lokalhistoriker Lothar Bembenek die Geschichte dieses Außenkommandos zu erforschen und weitere Kontakte nach Luxemburg zu knüpfen.
Am 6. Oktober 1987 billigte der Magistrat der Stadt Wiesbaden eine Vorlage des Kulturamtes, womit Gelder für die Errichtung der Gedenkstätte "Unter den Eichen" für das Jahr 1988 freigegeben wurden. Im September 1988 bekundete der Vorstand der Wiesbadener Geschichtswerkstatt e.V. sein Interesse an der Erstellung der Dauerausstellung für die Gedenkstätte.Die Dauerausstellung stellt die Vergangenheit des Geländes, die Geschichte von Nationalsozialismus und SS vor Ort, das nationalsozialistische Lagersystem undspeziell die Geschichte des Lagers "Unter den Eichen" dar. Die Konzeption und Realisation wurden der Historikerin Bärbel Maul und dem Graphiker Titus Grab, beide Mainz, übertragen.
März 1944-1945
Außenlager des "SS-Sonderlagers Hinzert" Inhaftierung von vorwiegend aus Luxemburg stammenden Häftlingen
18.Dezember 1944
Tod von 6 luxemburgischen Häftlingen bei einem alliierten Bombenangriff
nach 1945
Nutzung des Geländes durch die Taunusfilm AG
6.Oktober 1987
Finanzierung und Errichtung einer Gedenkstätte durch den Magistrat der Stadt Wiesbaden
1991
Eröffnung der Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung
Wiesbaden, 1991, Dr. Bärbel Maul während einer Führung, Stadtarchiv Wiesbaden.
Wiesbaden, o.D., Dem luxemburgischen Widerstand gewidmete Ausstellungstafeln, Stadtarchiv Wiesbaden.