Im Detail
Das Oderbruch und die angrenzenden Höhenstufen wurden im Winter und Frühjahr 1945 zum Kriegsschauplatz des 2. Weltkriegs. Bereits am 31. Januar 1945 bildeten sowjetische Truppen bei Kienitz den ersten Brückenkopf. Am 16. April 1945 begann die letzte Großoffensive der Roten Armee. Die „Berliner Operation“ hatte das Ziel, den deutschen Widerstand endgültig zu brechen und den Krieg in Berlin zu beenden. Im Winter und Frühjahr 1945 starben bei den Kämpfen um die Brückenköpfe und bei der „Schlacht um die Seelower Höhen“ mehr als 100.000 Soldaten unterschiedlicher Nationen. Der Krieg forderte unter der Bevölkerung viele Opfer und zerstörte eine einzigartige Kulturlandschaft.
Unmittelbar nach Kriegsende wurde am Ostrand der Stadt Seelow ein Denkmal errichtet und ein sowjetischer Soldatenfriedhof angelegt. 1972 erfolgte die Eröffnung eines Museums. Die ständige Ausstellung wurde nach 1990 behutsam umgestaltet.
Die Gedenkstätte ist heute ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und eine Stätte der Begegnungen. In der ständigen Ausstellung des Museums sind Informationstafeln zu den Kämpfen und über den schweren Anfang in den ersten Friedensjahren, Fotos, Lagekarten, Flugblätter, Zeitungsmeldungen, Wehrmachtsbefehle, Augenzeugenberichte, Geländemodelle, Ausrüstungsgegenstände und Briefe von Angehörigen gefallener Soldaten zu sehen. Als Ergänzung stehen ein Dia-Ton-Vortrag in mehreren Sprachen, der Film "Schlachtfeld vor Berlin" sowie weitere neue und auch ältere Dokumentarfilme zur Auswahl. Weitere Informationsmöglichkeiten sind durch ein Zeitzeugenarchiv, eine Fotothek und eine Präsenzbibliothek gegeben.
Die Erinnerung an das Leiden der Menschen in Uniform und Zivil während der abschließenden Kämpfe des 2. Weltkriegs wach zu halten, um von diesem Erbe ausgehend eine Stätte der Begegnung zwischen Deutschen und ihren östlichen Nachbarn zu sein, ist eine wichtige Aufgabe der Gedenkstätte/Museum Seelower Höhen in Gegenwart und Zukunft. Die Gedenkstätte Seelower Höhen bietet für Jugendgruppen ein umfangreiches museumspädagogisches Programm an.
31. Januar 1945 - 18. April 1945
Kämpfe um die Brückenköpfe, Frühjahrskämpfe im Oderbruch, Schlacht um die Seelower Höhen
November 1945
Errichtung eines Denkmals und Anlegung eines sowjetischen Soldatenfriedhofes
1972 und 1985
Erweiterung der Gedenkstätte durch ein Museum
23. April 1995
Neueröffnung des Museums der Gedenkstätte