Im Detail
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich im historischen Bereich des ehemaligen Oberkommandos des Heeres in der Stauffenbergstraße (bis 1955: Bendlerstraße). Auf den 1926 erworbenen Grundstücken Bendlerstraße 10-13 entstand bis 1938 durch Neubauten und Erweiterungen der Bendlerblock in seiner heutigen Form. Im Hauptgebäude am Landwehrkanal befanden sich u.a. das Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht.
Den Hauptteil des Ostflügels nutzte das Allgemeine Heeresamt des Oberkommandos des Heeres unter General Friedrich Fromm, ab 1940 unter General Friedrich Olbricht.
Hier arbeitete Olbricht den Operationsplan "Walküre", offiziell zur Niederwerfung eines Aufstandes von Zwangsarbeitern gedacht, in einen Staatsstreichplan gegen Hitler um. Seit Oktober 1943 war Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg Stabschef des Allgemeinen Heeresamtes in der Bendlerstraße. Ab Juni 1944 wechselte er als Chef des Stabes zum Befehlshaber des Ersatzheeres und hatte somit Zugang zu Lagebesprechungen im Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen.
Am 20. Juli 1944 zündete er dort in der "Lagebaracke&" eine Bombe und flog anschließend nach Berlin zurück, wo die Verschwörer in der Bendlerstraße bis in die Abendstunden verzweifelt den Staatsstreich in Gang zu setzen suchten; da Hitler überlebte, musste er misslingen. In der Nacht ließ General Fromm (seit 1940 Generaloberst) im heutigen Ehrenhof Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner Haeften erschießen. Ludwig Beck war zuvor zum Freitod gezwungen worden.
Gegen rund 200 weitere Beteiligte fanden entwürdigende Prozesse vor dem Volksgerichtshof statt. Mehr als hundert wurden zum Tode verurteilt und die meisten in Plötzensee hingerichtet. Familienangehörige kamen in "Sippenhaft", viele von ihnen in Konzentrationslager.
Auf Anregung von Angehörigen der Widerstandskämpfer ließ der Berliner Senat den Innenhof des Bendlerblocks zu einem Ehrenmal umgestalten (1952/53).
Am 20. Juli 1969 wurde im Gebäude am Ehrenhof die Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstraße mit einer kleinen ständigen Ausstellung "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" eröffnet. 1989 wurde eine neue Ausstellung in der umgestalteten "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" eröffnet, die eine wissenschaftliche Dokumentation und Darstellung des gesamten Spektrums des Deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus zeigt.
1926
Neubauten und Erweiterungen in der Bendlerstraße 10-13 für militärische Behörden (Bendlerblock) im Anschluß an das Hauptgebäude am Landwehrkanal
20. Juli 1944
Zentrale des Umsturzversuchs in der Bendlerstraße
1952/53
Umgestaltung des Innenhofs des Bendlerblocks zum Ehrenhof mit Mahnmal
1969
Ständige Ausstellung zum Widerstand in den historischen Räumen am Ehrenhof
1989
Eröffnung der neuen Ausstellung über den gesamten deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Sommer 2014
Eröffnung der neuen Dauerausstellung