Im Detail
Die neue Gedenkhalle
Die Gedenkhalle wurde 1962 als die erste westdeutsche Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gegründet. Im Dezember 2010 wurde die in der umgebauten Gedenkhalle neu eingerichtete Dauerausstellung eröffnet. Seitdem zeigen die drei Themenschwerpunkte ‚Oberhausen im Nationalsozialismus’, ‚Zwangsarbeit im Nationalsozialismus’ und ‚Gedenken und Erinnern in Oberhausen nach 1945’ ein breites Spektrum der regionalen und überregionalen Zeitgeschichte zwischen 1933 und 1945 auf.
Ausstellungsschwerpunkt: Oberhausener Stadtgeschichte 1933 - 1945
Zentraler Bestandteil der neuen Ausstellung ist die Darstellung der Stadtgeschichte zwischen 1933 und 1945. Im Hauptraum werden „Machtübernahme“ und Gleichschaltung skizziert, das Leben der Oberhausener in der Diktatur, die Kriegszeit und schließlich die erste Nachkriegszeit. Bislang unveröffentlichte Fotos und Dokumente werden durch neue Exponate ergänzt und ermöglichen einen umfassenden Einblick in die lokale Geschichte. Mittels Interviewstationen berichten Oberhausener Zeitzeugen von ihrer Jugend in den 1930er-Jahren oder von der Verfolgung, die sie erlitten haben. Eine Datenbank führt Opfer des Nationalsozialismus auf, wird aber zukünftig noch erweitert.
Schwerpunktthema: Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Das die Stadtgeschichte ergänzende Schwerpunktthema ist die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus seit Kriegsbeginn 1939. Umfassend dargestellt wird die Situation von Tausenden von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die ein unübersehbarer Teil der deutschen Kriegswirtschaft waren. Ihre Verschleppung wird ebenso thematisiert wie ihre Arbeits- und Lebensbedingungen. In Interviewstationen kommen die ehemaligen Zwangsarbeiter selbst zu Wort und schildern ihre Erlebnisse. Ein interaktiver Stadtplan verdeutlicht beispielhaft die Lage und Vielzahl der Zwangsarbeiterlager in der Stadt. Auch der Stadtplan wird in der Zukunft noch durch den Eintrag weiterer Lager erweitert.
Schwerpunktthema: Gedenken und Erinnern in Oberhausen
Im bundesweiten Vergleich begann in Oberhausen schon sehr früh, 1962, das Gedenken in einer eigens dafür eingerichteten Gedenkstätte. Außerdem wurden Gedenkskulpturen eingeweiht, Gedenkfeiern gehalten und zeithistorische Ausstellungen gezeigt. Die historisch-politische Bildung nahm erste Formen an. Seitdem haben zahlreiche Akteure das Gedenken und Erinnern immer wieder aufgegriffen und erneuert. Über diese Entwicklungen gibt die Ausstellung im Foyer der Gedenkhalle beispielhaft Auskunft.
1814
Bau des Schlosses Oberhausen durch August Reinking als Landsitz des Grafen von Westerholt-Gysenberg als Ersatz für die 1791 abgerissene Emscherburg "Overhus" (12./13.Jh.) Benennung der Industriestadt nach dem Schloß im 19. Jahrhundert. Fast völlige Zerstörung des Schlosses im II.Weltkrieg.
1958
Schenkung des Schlosses für kulturelle Zwecke an die Stadt durch die Gutehoffnungshütte.
1962
Eröffnung der Gedenkhalle für die Opfer des Nationalsozialismus im Schloß.
Außenansicht der Gedenkhalle.
Oberhausen, 1962, Innenansicht Gedenkhalle Schloß Oberhausen Relief: K. Muschalek, Stadtarchiv der Stadt Oberhausen.
Dauerausstellung in der Gedenkhalle, 2010.