Im Detail
Das Gebäude des am 10. Mai 1995 eröffneten Museums Berlin-Karlshorst war 1936/37 als Offizierskasino der benachbarten Festungspionierschule erbaut worden. Ende April 1945 wurde hier der Stab der 5. sowjetischen Stoßarmee untergebracht. In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 fand in dem ehemaligen Speisesaal des Kasinos die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht statt (Kapitulationssaal).
Von Juni 1945 bis Oktober 1949 befand sich in dem Gebäude der Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Nach der Übergabe der Verwaltungsfunktionen an die Provisorische Regierung der DDR unter Otto Grotewohl am 10. Oktober 1949 hatte die Nachfolgeinstitution der SMAD, die Sowjetische Kontrollkommission (SKK), ihren Sitz in dem ehemaligen Offizierskasino in Berlin-Karlshorst.
Am 5. November 1967 wurde in dem Gebäude ein sowjetisches Militärmuseum eröffnet, das "Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Krieg 1941 bis 1945". Im Mittelpunkt stand der heroische Kampfeinsatz und der glorreiche Sieg der sowjetischen Armee, hinter dem alle Verluste verblassten.
Nach dem Abschluss des Vertrages über den sowjetischen Truppenabzug im Oktober 1990 wurde beschlossen, das Museum in deutsch-sowjetischer Kooperation neu zu gestalten. Als Träger des zukünftigen gemeinsamen Museums wurde im Mai 1994 der deutsch-russische "Verein Museum Berlin-Karlshorst" gegründet.
Im Zuge der Neukonzipierung wurde der thematische Rahmen des Museums erweitert. Zu den bislang vernachlässigten Themen zählen insbesondere die NS-Vernichtungspolitik gegenüber den jüdischen bzw. nicht-jüdischen Bewohnern in den besetzten Gebieten der UdSSR und das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter. Des weiteren werden die facettenreichen deutsch-sowjetischen Beziehungen in der Vorkriegszeit 1917 bis 1941 miteinbezogen sowie die Nachkriegsbeziehungen zwischen der Sowjetunion und der DDR bzw. der Sowjetunion und der BRD. In ihrer ursprünglichen Form bewahrt blieben der historische Kapitulationssaal, das Diorama "Sturm auf den Reichstag", das Büro von Marschall Shukow sowie der Gedenkflur für die gefallenen Sowjetsoldaten.
Seit April 2013 ist die die überarbeitete Fassung der Dauerausstellung zu sehen.
8./9.Juli 1945
Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Speisesaal des ehemaligen Offizierskasinos (Kapitulationssaal)
1945-1949
Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
1949-1953
Sitz der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK)
5.November 1967
Eröffnung des Armeemuseums der sowjetischen Streitkräfte in der DDR, des "Museums der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Krieg 1941-1945"
Mai 1994
Gründung des deutsch-russischen "Vereins Museum Berlin-Karlshorst" als Träger des zukünftigen Museums
10. Mai 1995
Eröffnung der neuen Ausstellung zur Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen 1917 bis 1990 im "Museum Berlin-Karlshorst"
seit 1997
zahlreiche Wechselausstellungen zu Themen der deutsch-sowjetischen
Beziehungen
24. April 2013
Eröffnung der neuen Dauerausstellung