Im Detail
Im Juni 1940 wurden erste offizielle Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung von Cernovice (Tschernowiz) durchgeführt. Am 12. und 16. November 1942 erfolgte die Deportation von 18 jüdischen Einwohnern in das Ghetto Theresienstadt. Aus dem Kreis der Juden mit biografischem Bezug zu Cernovice wurden insgesamt 53 Personen Opfer des Holocaust, zehn überlebten und zwei kehrten nach Cernovice zurück.
1950 wurde die Synagoge zu einem Wohnhaus umgebaut. Bis 2000 kam es zu mehreren Beschädigungen des Jüdischen Friedhofs von Cernovice. 2001 gründete sich eine Initiative zur Errichtung der Jüdischen Erinnerungsstätte Cernovice, die bereits im darauf folgenden Jahr eingeweiht werden konnte.
Die vom Bildhauer Michael Deiml gestaltete Erinnerungsstätte besteht aus einem Denkmal und einer Ausstellung in der ehemaligen Totenhalle des Friedhofs. Ein »Pfad der Erinnerung« führt von der Straße über eine Wiese zum Friedhof; gesäumt wird der Weg von Erinnerungssteinen, links für die im Holocaust Ermordeten, rechts für die Überlebenden. Auf diesen Granitfindlingen sind die Namen und biografischen Daten der jüdischen Opfer eingraviert. Am Ende des Pfades ist in der Totenhalle des Friedhofs eine Ausstellung aufgebaut, die auf Informationstafeln Auskunft gibt über die Geschichte der Juden sowie über die Einzelschicksale von Cernovicer Familien im und nach dem Holocaust.
Um die Erinnerungsstätte Cernovice in Schulunterricht an tschechischen Grundschulen und Gymnasien zu integrieren, wurde „Pädagogischer Leitfaden“ (für Lehrer) und „Arbeitsblätter“ für Schüler herausgegeben. (Siehe Literatur)
Seit Oktober 2004 wird in Cernovice einmal jährlich ein dreitägiges pädagogisches Fortbildungsseminar, für Lehrer der Fächer Geschichte, Bürgerkunde, Kunst und Sprachen durchgeführt.
Am 12. und 16. November 1942 wurden 18 jüdische Einwohner von Cernovice in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Aus dem Kreis der Juden mit biografischem Bezug zu Cernovice wurden insgesamt 53 Personen Opfer des Holocaust, zehn überlebten, zwei von ihnen kehrten nach Cernovice zurück.
2001 gründete sich eine Initiative zur Errichtung der Jüdischen Erinnerungsstätte Cernovice, deren Einweihung am 10. November 2002 erfolgte.
1939
Verhaftung und Verschleppung des ersten jüdischen Einwohners aus Cernovice in das Konzentrationslager Ravensbrück.
Juni 1940
Erste offizielle antijüdischen Maßnahmen der Stadtverwaltung.
12. und 16. November 1942
Deportation von 18 jüdischen Einwohnern in das Ghetto Theresienstadt.
1942 bis 1945
Von insgesamt 53 jüdischen Einwohnern überleben nur zehn.
1950
Umbau der Synagoge zu einem Wohnhaus.
Bis 2000
Mehrfache Beschädigungen des Jüdischen Friedhofs in Cernovice.
2001
Initiative zur Errichtung der Jüdischen Erinnerungsstätte Cernovice.
10. November 2002
Einweihung der Erinnerungsstätte.
2003-2004 Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes für die Erinnerungsstätte in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Fakultät der Masaryk Universität in Brün und Herausgabe eines Leitfadens für Lehrer sowie der Arbeitsblätter für Schüler. (siehe Literatur)
2004 und 2005 Fortbildungsseminare für Lehrer der tschechischen Grundschulen und Gymnasien.
November 2007 Konzert und weitere Veranstaltungen zum 5. Jahrestag der Eröffnung der Erinnerungsstätte.
2010 - 2011 Bisher unbekannte Dokumente und Fotos der Opfer aus Černovice wurden im Nationalarchiv in Prag gefunden.
November 2012 Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Eröffnung der Erinnerungsstätte wurde in Černovice eine Sonderausstellung mit dem Titel "Etwas Jüdisches“ veranstaltet.
Herausgabe Publikation „Jüdische Erinnerungsstätte Černovice“ (siehe Literatur)
2015-2016 Erweiterung des Erinnerungspfades um mehrere Erinnerungssteine für bisher unbekannte Opfer sowie eine Erweiterung der Dokumentationsausstellung.
November 2017 Vorträge und Veranstaltungen aus dem Anlass des 15. Jahrestags der Eröffnung der Erinnerungsstätte.