Im Detail
Lidice war ein Dorf mit 483 Einwohnern westlich von Prag. Als Racheakt für die angebliche Beteiligung am Attentat auf Reinhard Heydrich 1942 in Prag wurden in dem Dorf Vergeltungsmaßnahmen durchgeführt.
In der Nacht zum 10. Juni 1942 holten deutsche Soldaten die Einwohner aus ihren Häusern. Die Männer über 15 Jahren wurden am Morgen erschossen, die Häuser in Brand gesteckt und das Dorf dem Erdboden gleichgemacht. Die Frauen und Kinder transportierte man nach Kladno. Dort wurden die Kinder von ihren Müttern getrennt und die Frauen im Alter von 16 bis 88 Jahren in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie bis zum Kriegsende inhaftiert waren. 81 Kinder wurden Anfang Juli in Kulmhof mit Giftgas erstickt. Von den 98 Kindern haben nur 17 den Krieg überlebt.
1947 hat der tschechoslowakische Staat für die zurückgekehrten Frauen und Kinder ein neues Dorf Lidice erbauen lassen.
Es wurden eine Gedenkstätte sowie ein symbolisches Grab für die ermordeten Männer errichtet. 1955 weihte man den »Rosengarten der Freundschaft und des Friedens« ein.
Als Racheakt für die angebliche Beteiligung seiner Bewohner bei dem Attentat auf Reinhard Heydrich wurde am 10. Juni 1942 das Dorf Lidice dem Erdboden gleichgemacht. Die Männer des Dorfes wurden erschossen, die Frauen in das Frauenlager Ravensbrück deportiert. Die meisten Kinder starben in den Gaswagen von Kulmhof.
Der tschechoslowakische Staat errichtete 1947 ein neues Dorf und ein symbolisches Grab für die ermordeten Männer sowie ein kleines Museum, das 1962 zur Gedenkstätte erweitert wurde.
10. Juni 1942
Erschießung von 192 Männern und 7 Frauen. Ermordung von 81 Kindern. Deportation von 198 Frauen in das Konzentrationslager Ravensbrück. Das Dorf wird niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.
1947
Eröffnung eines ersten kleinen Museums zum Gedenken an die Einwohner von Lidice.
1955
Errichtung des »Rosengartens der Freundschaft und des Friedens« – mit Rosen aus 32 Ländern.
Seit 1957
Besuchergruppen werden von Einwohnern aus Lidice geführt.
1962
Erweiterung des Museums und Gestaltung des historischen Geländes als Gedenkstätte.
1985
Renovierung des Gedenkstättengeländes und des Rosengartens.
2001
Die Gedenkstätte Lidice wird administrativ dem tschechischen Kultusministerium unterstellt.
2002
Renovierung des Rosengartens.
2003
Eröffnung des rekonstruierten früheren Kulturhauses als »Lidice-Galerie«, in der Ausstellungen, Sitzungen, Treffen und dergleichen stattfinden. Hier befinden sich auch die Büros der Gedenkstätte und ein Restaurant.
Lidice, 1942/1945, Das Dorf bis 1942 und nach der Zerstörung, Gedenkstätte Lidice.
Lidice, 2000, Denkmal in der Gedenkstätte, Topographie/Jeff Koerber.
Lidice, 2000, Ehemaliges Gut der Familie Horák, Topographie/Jeff Koerber.
Lidice, 2000, Denkmal für die Kinder aus Lidice, Topographie/Jeff Koerber.