Im Detail
Nach dem Angriff auf Polen erreichte die deutsche Wehrmacht am 15. September 1939 die Stadt Kutno. Die Region wurde später als »Reichsgau Wartheland« in das Deutsche Reich eingegliedert. In der 27.000 Einwohner zählenden Stadt lebten 6.700 Juden.
Mitte Juni 1940 wurde auf dem Gelände der zerbombten Zuckerraffinerie »Konstancja« ein Ghetto eingerichtet. Die Lebensbedingungen der etwa 7.000 jüdischen Bewohner aus Kutno und Umgebung waren katastrophal. Hunderte starben an Hunger und Krankheiten. Eine Epidemie führte Mitte 1941 zur Abriegelung des Ghettos. Im März 1942 deportierte die SS schließlich alle Bewohner in das sechzig Kilometer entfernte Vernichtungslager Kulmhof, wo sie vergast wurden.
Etwa 50 Überlebende kehrten im Oktober 1945 nach Kutno zurück, verließen die Stadt jedoch auf Grund der antijüdischen Stimmung bald wieder. Die »Gesellschaft der Freunde der Region Kutno« errichtete 1993 einen Gedenkstein und eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Gedenkstein ist der Synagoge gewidmet, die während des Krieges zerstört wurde. Die Gedenktafel erinnert an die im Ghetto Kutno und im Vernichtungslager Kulmhof ermordeten Juden.
Die »Gesellschaft der Freunde der Region Kutno« hat 1993 einen Gedenkstein und eine Gedenktafel für die Juden aus Kutno und Umgebung aufgestellt. In der Kleinstadt Kutno, etwa hundert Kilometer westlich von Warschau, wurde im Juni 1940 ein Ghetto für etwa 7.000 Juden errichtet. Im März 1942 wurden alle Ghettobewohner in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort ermordet.
15. September 1939
Einmarsch der Wehrmacht in Kutno.
Mitte Juni 1940
Einrichtung des Ghettos auf dem Gelände der zerbombten «Konstancja»-Zuckerraffinerie; 7.000 Juden werden in das Ghetto umgesiedelt.
Sommer 1940 bis Anfang 1942
Hunderte sterben im Ghetto an Hunger und Krankheiten.
Mitte 1941
Abriegelung des Ghettos.
März 1942
Die Juden aus dem Ghetto werden in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert.
Oktober 1945
50 Überlebende kehren zurück, verlassen die Stadt jedoch bald wieder, da es zu antijüdischen Übergriffen kommt.
1993
Ein Gedenkstein und eine Gedenktafel werden aufgestellt.
Kutno, 1940/42, Deutsche Wachmänner in der Mickiewicza-Straße, an der Grenze des Ghettos, BStU.
Kutno, 2005, Der Gedenkstein für die zerstörte Synagoge von Kutno, Michal Jablonski/Regionalmuseum Kutno.
Kutno, 2005, Gedenktafel für die Opfer des Ghettos Kutno und des Vernichtungslagers Kulmhof, Michal Jablonski/Museum Kutno.
Kutno, 1940/42, Bestattung von Toten im Ghetto, BStU.