Im Detail
Vor dem 2. Weltkrieg war Ponary bei Wilna ein beliebtes Ausflugsziel für Sommerfrischler. Das litauische Städtchen gehörte zwischen den Weltkriegen zu Polen und wurde 1939 von der Sowjetarmee besetzt, die im Wald von Ponary einen Militärstützpunkt aufbaute. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Juli 1941 ermordeten litauische und deutsche Schützen bis 1944 in Ponary mehr als 100.000 Menschen, darunter über 70.000 Juden.
1948 wurde in Paneriai das erste Denkmal für die »Opfer des Faschismus« errichtet. Im 1960 eröffneten Museum werden persönliche Gegenstände der Opfer, Dokumente und Fotografien gezeigt. 1985 wurde das Gelände der Vernichtungsstätte umgestaltet und die Ausstellung überarbeitet, die in ein neues Gebäude umzog. Nach der Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit Litauens wurde auf Initiative der Jüdischen Gemeinde Vilnius ein erster Gedenkstein aufgestellt, der auf Jiddisch und Hebräisch an den Völkermord an 70.000 Juden erinnert. 1991 wurde ein weiteres Denkmal für die ermordeten Juden errichtet. Für die ermordeten Polen und Litauer wurden 1989 bzw. 1993 separate Denkmäler erbaut.
Von 1941 bis 1944 fanden im Wald von Ponary (Paneriai), acht Kilometer südwestlich von Wilna, Massenerschießungen von ungefähr 100.000 Menschen statt, davon etwa 70.000 Juden. 1948 entstand das Ehrenmal für die »Opfer des Faschismus«. 1960 wurde ein Museum eingerichtet und seit 1989 verschiedene Denkmäler für die ermordeten Juden, Polen und Litauer.
1939
Ponary wird von der Sowjetarmee besetzt; Einrichtung eines Militärstützpunktes.
Juli 1941
Einmarsch der deutschen Wehrmacht.
Bis 1944
Massenexekutionen von mehr als 100.000 Menschen, darunter über 70.000 Juden.
1948
Erstes Denkmal für die »Opfer des Faschismus«.
1960
Eröffnung eines Museums.
1989
Aufstellung eines ersten Gedenksteins auf Initiative der Jüdischen Gemeinde Wilna; die Inschrift erinnert an den Völkermord an 70.000 Juden.
1989
Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Polen.
1991
Aufstellung eines weiteren Denkmals für die ermordeten Juden.
1993
Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Litauer.
Ponary, vermutlich 1941, Erschießung in den von den Sowjets errichteten Baugruben für Öltanks, YIVO Institute, New York.
Paneriai, 2004, Stelle, an der die deutschen Besatzer die Leichen der Erschossenen verbrannten, SDJE.
Paneriai, 2004, Erinnerungstein, seitlich Aufschriften aus der sowjetischen Zeit, in der Mitte Gedenkplatte von 1990, SDJE.
Ponary, Leichen von Opfern, Yad Vashem.