Im Detail
Noch heute zeugen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände im Süden Nürnbergs gigantische Baureste vom Größenwahn des nationalsozialistischen Regimes. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände befindet sich im Nordflügel der von den Nationalsozialisten für 50.000 Menschen konzipierten, unvollendet gebliebenen Kongresshalle. Auf 1.300 qm befasst sich die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Dabei stehen die Themen mit einem direkten Bezug zu Nürnberg im Mittelpunkt der 19 chronologisch strukturierten Ausstellungsbereichen: der Ablauf der Reichsparteitage, die "Nürnberger Gesetze" von 1935, die Baugeschichte des Reichsparteitagsgeländes, der "Nürnberger Prozess" gegen die Hauptverantwortlichen der NS-Verbrechen 1945/1946 und der schwierige Umgang mit dem nationalsozialistischen Architekturerbe nach 1945. Moderne Medien wie Computeranimationen, Filme und Touchscreens, aber auch Fotos und Dokumente veranschaulichen dem Besucher das Thema. Ein Audioguide vermittelt die Texte und Kommentare in sieben Sprachen und enthält zusätzlich spezielle Beiträge für Jugendliche.
Wechselausstellungen finden in zwei nachträglich erschlossenen Hallen statt. Neben der Dauerausstellung besitzt das Studienforum zentrale Bedeutung für die Arbeit des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände. In zwei Seminarräumen auf dem Dach bietet das Dokumentationszentrum gemeinsam mit Partnern ein vertiefendes Bildungsprogramm für Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen. Das Angebot reicht von zweistündigen moderierten Gesprächen mit Ausstellungsbesuch bis zu Seminartagen.
1927
3. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg
1929
4. Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg
1933
Bestimmung Nürnbergs als Stadt der künftigen NS Reichsparteitage. Beginn der Gestaltung des Reichsparteitagsgeländes. Der jährliche Reichsparteitag der NSDAP findet bis 1938 in Nürnberg statt.
Bis 1943
Bauarbeiten auf dem Reichsparteitagsgelände
April 1945
Die US-Armee besetzt Nürnberg. Sie nutzt Teile des Geländes bis 1992
20. 11. 1945 - 1. 10.1946
Hauptkriegsverbrecherprozeß der Alliierten gegen 21 führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes im umgebauten Schwurgerichtssaal des Nürnberger Justizpalastes
1. 10. 1973
Neufassung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes; der "Kolossalstil des Dritten Reiches" wird als denkmalschutzwürdig eingestuft
1985-2001
Ausstellung "Faszination und Gewalt" der Stadt Nürnberg in der Zeppelintribüne
2001: Eröffnung des Dokumentationszentrums
2004: Eröffnung der Großen Ausstellungshalle
2006: Eröffnung des Gelände-Informationssystems
2008: Sonderausstellung „BilderLast. Franken im Nationalsozialismus“
2010: Sonderausstellung „Das Gleis. Die Logistik des Rassenwahns“
2012: Sonderausstellung „Entrechtet. Entwürdigt. Beraubt. Arisierung in Nürnberg und Fürth“
2014: Rauminszenierung mit Panoramaprojektion „Sommer Vierzehn. Die Geburt des Schreckens der Moderne“
Nürnberg, 2001, Luftaufnahme der ehemaligen Kongresshalle, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
Nürnberg, 2005, Eingang zum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Stefan Meyer
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Stefan Meyer