Im Detail
Die Synagoge wurde am 28. November 1851 mit einem Festprogramm von der ganzen Gemeinde Affaltrach sowie zahlreichen Gästen aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben eingeweiht. Sie ist eine der wenigen Synagogen. die alle Räume, die für das kultische wie das tägliche Leben einer jüdischen Gemeinde wichtig sind, in einem Gebäude vereinte: Gottesdienstraum, Schulzimmer, Sitzungs- zimmer. rituelles Tauchbad und Lehrerwohnung In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 schändeten und verwüsteten auswärtige Abordnungen von SA und NSDAP die Einrichtung des Betsaals; gleichzeitig wurde das Mobilar der beide Räume im Erdgeschoss, in denen die jüdische Familie Bogdanow wohnte, völlig zerstört. Heute gehört das Gebäudedem Landkreis Heilbronn. Er hat das zweckentfremdete Haus 1986 von der Gemeinde Obersulm übernommen, vor dem Verfall bewahrt und nach den alten Plänen wiederhergestellt. Der Freundeskreis ehemalige Synagoge Affaltrach e.V. hatte den Anstoss zur Rettung des Gebäudes gegeben und ist für die Bildungsarbeit und die Veranstaltungen im Museum verantwortlich. Die Betreuungskosten für den laufenden Unterhalt trägt die Gemeinde Oberulm.
Auf dem jüdischen Friedhof im Greut ausserhalb Affaltrachs (Nordwesthang des Salzberges) wurden seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis 1942 über 700 jüdische Bürger aus Affaltrach und den jüdischen Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung bestattet. Die letzten Beerdigungen fanden von Januar bis August 1942 statt. In dieser Zeit starben 12 Insassen des jüdischen Zwangsltenheims, das von den Nationalsozialisten im Eschenauer Schloss zwangsweise eingerichtet worden war. Eine Dokumentation mit ausgewählten Grabsteinen wurde 1995, eine Volldokumentation dieses Friedhofes mit über 600 Grabsteinen 1998 erstellt.