Im Detail
Das Stalag 326 (VI K) wurde in der Gemarkung Stukenbrock-Senne im Sommer 1941 im Zusammenhang mit den Vorbereitungen des Überfalls auf die Sowjetunion errichtet. Etwa 320.000 sowjetische Kriegsgefangene durchliefen zwischen 1941 und 1945 dieses Lager, dazu ab 1942 Tausende Gefangener auch aus anderen Nationen: Franzosen, Italiener, Polen, Jugoslawen. Auf dem Friedhof ruhen nachweislich wenigstens 16.500 sowjetische Kriegsgefangene.
Unmittelbar nach der Befreiung errichteten überlebende sowjetische Gefangene einen Obelisken als Mahnmal. Dieser ist heute noch auf dem Friedhof zu besichtigen. Allerdings wurde die auf der Spitze des Denkmals angebrachte rote Fahne durch ein orthodoxes Kreuz ersetzt. 1963/64 wurde der Friedhof neu gestaltet. Der 1967 gegründete Verein Blumen für Stukenbrock hat mit der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft begonnen. 1993 wurde der Förderverein Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne gegründet, dessen Ziel die wissenschaftliche und pädagogische Aufarbeitung der Geschichte des Ortes ist. Seit 1996 gibt es eine ständige Ausstellung im ehemaligen Arresthaus des Stalag. Die Dokumentationsstätte verfügt über ein umfangreiches Archiv, das für die pädagogische Nutzung und die historische Forschung zur Verfügung steht. Es gibt besondere pädagogische Angebote für Schüler aller Schulformen, ferner finden in der Dokumentationsstätte Vorträge und Workshops statt.
1941-1945
Kriegsgefangenenlager (Stalag 326 VI K) Schätzungen der Zahlen der Todesopfer gehen bis zu 65000 (sowjetischen) Soldaten
1945
Überlebende sowjetische Kriegsgefangene errichten einen Friedhof mit Mahnmal
1945/46
Lager für deutsche Kriegsgefangene
1946 - 1948
Internierungslager
1948 - 1970
Flüchtlingslager und Sozialwerk
1963/64
Neugestaltung des Friedhofs
1967
Beginn der Aufarbeitung durch den Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock, Veranstaltungen hauptsächlich an bestimmten Gedenktagen
seit 1970
Landespolizeischule
1993
Gründung des Fördervereins Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne und Erweiterung einer Dokumentation zur Geschichte des Stalag, die heute auf dem Polizeigelände zu sehen ist.