Im Detail
Die Dokumentation Obersalzberg ist eine Dauerausstellung auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden. Sie wurde vom Freistaat Bayern in Auftrag gegeben, durch das Institut für Zeitgeschichte konzipiert und realisiert und am 20. Oktober 1999 eröffnet.
Der Obersalzberg, seit 1923 Hitlers Feriendomizil, wurde nach 1933 zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausgebaut. Die Ausstellung zeigt deshalb nicht nur die Geschichte des Obersalzbergs, sondern verbindet die Ortsgeschichte mit einer Darstellung der zentralen Erscheinungsformen der nationalsozialistischen Diktatur.
Das Ziel der Dokumentation Obersalzberg ist es, den Besucher wissenschaftlich fundiert, aber allgemeinverständlich über das ereignisreiche und komplizierte historische Geschehen zu informieren und darüber hinaus Anstöße zur analytischen Verarbeitung zu geben. Dadurch soll nicht zuletzt dem alten und neuen Rechtsextremismus entgegengewirkt werden, der seine Anziehungskraft, besonders für Jugendliche, vor allem aus der Reaktivierung ideologischer Fiktionen und politischer Parolen des Nationalsozialismus bezieht.
In den ersten fünf Jahren seit der Eröffnung kamen jährlich ca. 125.000 Besucher. Insbesondere hat sich die Dokumentation zu einer vielfach genutzten Stütze der historisch-politischen Bildung an Schulen, bei der Bundeswehr und Polizei und anderen Institutionen mit entsprechendem Bildungsanliegen entwickelt. Um dem dadurch entstandenen Bedarf an Unterrichtsräumen zur Vorbereitung und Nachbesprechung des Ausstellungsrundgangs zu entsprechen, erhielt die Dokumentation einen Erweiterungsbau mit moderner Medienausstattung, der am 15. Juni 2005 eröffnet wurde.
Integrierender Bestandteil der Dokumentation sind die „Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte zur Dokumentation Obersalzberg“. Seit 2003 finden zweimal jährlich die „Obersalzberger Gespräche“ statt. Jeweils im Frühjahr und Herbst werden Referenten eingeladen, zu speziellen Themen der Ausstellung einen vertiefenden Vortrag zu halten.
1923
Hitler kommt erstmals auf den Obersalzberg
1933
Hitler kauft das Haus Wachenfeld
1933 - 36
Umbau von Haus Wachenfeld zum Berghof
1933 - 45
Umgestaltung des Dorfes Obersalzberg zum sogenannten Führersperrgebiet
1945
Bombadierung des Obersalzberges durch britische Flugzeuge
1952
Sprengung und Schleifung fast aller Gebäude
Freigabe des Kehlsteinhauses ("Eagles Nest") für den allgemeinen Tourismus
1953 - 1996
Nutzung großer Teile des Obersalzberges durch die Amerikaner als "Armed Forces Recreation Area"
1999
Eröffnung der Dokumentation Obersalzberg