Im Detail
Nach der Vertreibung der Tübinger Juden im Jahre 1477 entwickelte sich ab 1850 eine zweite jüdische Gemeinde. 1882 wurde die Synagoge in der Gartenstraße 33 eingeweiht. In der Nacht auf den 10. November 1938 wurde die Tübinger Synagoge niedergebrannt.
Auf dem Gelände der Synagoge wurde ein Wohnhaus gebaut. Ein Teil des Zauns der Synagoge ist noch sichtbar; zudem befinden sich in der Garage des Wohnhauses Gartenstraße 33 noch Teile des Fundaments der Synagoge.
Eine örtliche Projektgruppe initiierte 1998 einen künstlerischen Wettbewerb zur Denkmalgestaltung am Standort der früheren Synagoge. Das Denkmal der Architekten-Werkgemeinschaft Nürtingen und des Bildhauers Gert Riel wurde unter anderem mit städtischer Unterstützung am 9. November 2000 eingeweiht.
Ein den Gedenkbrunnen umgebender Stahlkubus mit 101 quadratischen Öffnungen symbolisiert die zerstörte Synagoge. Die 101 Öffnungen erinnern an die vertriebenen und ermordeten Tübinger Juden. Ihrer wird namentlich auf Tafeln an der Wasserrinne gedacht. Auf der Innenseite einer hohen Stahlstele sind Texte zur Geschichte und Zerstörung der Jüdischen Gemeinde Tübingen-Reutlingen angebracht. Eine weitere Tafel dokumentiert den schwierigen Umgang mit dem Synagogengrundstück seit 1938.
Jeden 9. November findet am Denkmal Synagogenplatz eine offizielle Gedenkstunde statt.
1477: Im Zuge der Gründung der Universität Tübingen werden die Juden vertrieben
1850: Leopold Hirsch erklagt sich das Tübinger Bürgerrecht
1882: die Synagoge in der Gartenstraße 33 wird eingeweiht
1938: die Synagoge wird am 10. November niedergebrannt
2000: das Denkmal Synagogenplatz Tübingen wird eingeweiht