Holocaust Memorials - Monuments, Museums and Institutions in Commemoration of Nazi Victims

Im Detail

1858 wurde die Heil- und Pflegeanstalt Wehnen eröffnet. 1880 errichtete man auf dem Gelände ein Backsteingebäude, das als Leichenhalle genutzt wurde.

1936 wurde das Gebäude zur Pathologie umfunktioniert. Hier wurden alle getöteten Patienten durchgeschleust, sei es zur Aufbewahrung oder zur Obduktion, bevor sie auf dem nahe gelegenen Gräberfeld verscharrt wurden. In der Heil- und Pflegeanstalt wurden mehr als 1500 Patienten getötet. Die Auswertung der Krankenakten der psychiatrischen Klinik Wehnen ergab für die Zeit ab Kriegsbeginn eine unübersehbare Vermehrung der Todesfälle. Viele Krankengeschichten endeten mit einer Todeseintragung, deren Ursachen sich nach Durchsicht einiger Krankengeschichten als Stereotypen erwiesen. Am häufigsten wird „starker körperlicher Verfall“ genannt, gefolgt von Herzschlag und anderen Herzsymptomen, an dritter Stelle folgt „Lungenentzündung“, dann verschiedene Formen der Tuberkulose.

1999 gründeten Familienangehörige ehemaliger Opfer der „Heil- und Pflegeanstalt“ Wehnen eine Interessengruppe. Es fand bei diesem Treffen eine erste Begehung des Geländes des heutigen Landeskrankenhaus Wehnen (NLKH) statt. 2001 wird zum ersten Mal am 1. September der „Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer der NS-Euthanasie“ begangen. Ein Jahr später erfolgt die Einweihung eines Denk- und Mahnmals zur Erinnerung an die NS-Opfer im Eingangsbereich des Landeskrankenhauses Wehnen. Im Februar 2003 wurde der Gedenkkreis Wehnen e.V. gegründet und im April des nächsten Jahres erfolgte die Einweihung der Gedenkstätte in der alten Leichenhalle des Landeskrankenhauses Wehnen. Als Gedenkstätte soll dieses Gebäude Raum für Dokumentation, Aufklärung und Recherche bieten. Auch geht es darum, Menschen und Taten namhaft zu machen, Bezüge wieder herzustellen – innerhalb der Region sowie zwischen Opfern und damaligen Tätern.