Im Detail
Das Holocaust Museum und Forschungszentrum war das erste Holocaust Museum in Australien. Es wurde 1984 eröffnet und beruhte auf der Gründungsidee zweier lang etablierter Jüdischer Organisationen in Melbourne – der Kadimah und der Vereinigung der polnischen Juden. Die beiden Organisationen stimmten darüber überein, dass es eine Institution geben muß, die sich der Erinnerung an die vom nationalsozialistischen Regime ermordeten europäischen Juden widmet und diese bewahrt.
Das Museum stellt in seiner Dauerausstellung die Geschichte des europäischen Judentums vom Beginn der Verfolgung, über die Ghettoisierung und Deportation bis zur „Endlösung“ dar. Es werden graphische Darstellungen, Originalgegenstände und Erinnerungszeugnisse, gespendet von Holocaust Überlebenden, sowie künstlerische Arbeiten von Überlebenden und anderen Künstlern eingesetzt.
Im Forschungszentrum befindet sich eine Bibliothek, ein Archiv und eine Sammlung von Fotografien und Oral History Interviews, die das Ergebnis eines kontinuierlichen Forschungsprojektes zu Video- und Tonbandaufnahmen mit Zeitzeugen sind.
Eine der Hauptaufgaben des Holocaust Museums besteht in der Bildungsarbeit für Schüler, besonders für nicht-jüdische. Ein Merkmal ist die Präsenz von Überlebenden als wissenschaftliche Führer durch das Museum.
In den ersten zehn Jahren besuchten mehr als 70.000 Kinder das Museum, um ihre Berichte zu hören, Fragen zu stellen und die Ausstellungen zu sehen.
Das Holocaust Museum ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Lebens von Melbourne sowie von Australiens Kulturlandschaft. Es wird von Juden und Nicht-Juden intensiv unterstützt, passend in einer Stadt, die einen hohen Prozentsatz an Holocaust Überlebenden besitzt.