Im Detail
Das erste Holocaust-Bildungszentrum in Japan wurde im Juni 1995 eröffnet. Vorausgegangen war ein Treffen des heutigen Direktors des Zentrums, Makoto Otsuka, mit Otto Frank, dem Vater von Anne Frank, 1971 in Natanya (Israel ). Das Wort von Otto Frank: »Sympathisiere nicht nur mit den Opfern, sondern sei auch eine Person, die etwas für die Schaffung des Friedens unternimmt«, wurde das Motto des späteren Holocaust-Zentrums.
Das Zentrum ist in besonderer Weise den Kindern, die ihrer Hoffnung, Zukunft und ihres Lebens durch den Holocaust beraubt wurden, gewidmet.
Das Holocaust-Bildungszentrum ist architektonisch einer mittelalterlichen polnischen Synagoge nachempfunden. Im Erdgeschoß ist eine Biliothek und ein Studienraum unter gebracht, in dem Materialien und Videos gezeigt werden.
Im Obergeschoß wird die Verfolgung der Juden in Deutschland und Europa vom Aufstieg Hitlers 1933 bis zur Ermordung in den Gaskammern dargestellt. Die in der Ausstellung gezeigten Objekte sind von Holocaust-Museen der USA, von Australien, Europa und Israel sowie von vielen Überlebenden zur Verfügung gestellt wurden.
Am Ende der Ausstellung werden Personen gezeigt, die Juden unter Einsatz ihres Lebens gerettet haben. Auf Chiune Sugihare, der durch 2.139 Visas insgesamt 6.000 Menschen im von Deutschland besetzten Litauen rettete, Raoul Wallenberg, der als schwedischer Diplomat in Ungarn viele Juden rettete, und der durch den Film bekannt gewordene Oskar Schindler wird besonders hingewiesen.
Die Ausstellung schließt mit dem Raum des Gedenkens. Ein symbolischer Kranich und 70 Photos von Kindern in einer Glaskunstarbeit von Keike Miura, genannt »Kinder der Sterne«, gestalten den Raum. An der Front befindet sich ein aus Backsteinen gebautes Monument mit dem Schuh eines Kindes, das in den Gaskammern von Auschwitz ermordet wurde sowie Asche aus den Krematorien von Auschwitz.
Die Mitarbeiter des Zentrums unterrichten Kinder, Studenten und Erwachsene aus ganz Japan. Neben Vorträgen und öffentlichen Seminaren für Erzieher werden Photoausstellungen für Schulen und Organisationen durch das Zentrum angeboten.
Die Vereingung »Kleine Hände« vergibt als Auszeichnung für Schulen, die die Geschichte des Holocaust unterrichten, die »Rose der Anne Frank«.
In den ersten 10 Jahren seines Bestehens besuchten etwa 70.000 Personen das Bildungszentrum.
17.Juni 1995
Einweihung des Holocaust Bildungszentrum in Fukuyma
1.Juli 1995
Offizielle Eröffnung und Veröffentlichung des ersten Ausstellungskatalogs.
September 1995
Publikation des ersten Newsletters.
Juni 1996
Der erste jährliche Gedenkvortrag wird von Dr. Michael Berenbaum vom U.S. Holocaust Memorial Museum und vom Überlebenden Victor Navarsky gehalten.
März 1997
Gründung der Kinder-Gruppe »Kleine Hände«.
Juli 1999
Während des Kindertages zur Holocaust-Geschichte wird Prof. Yaffa Eliach, ein heute in den USA lebender Überlebender aus Litauen, begrüsst.
Juni 2000
Beim Holocaust-Bildungsforum für Kinder sind der Überlebende Benjamin Anolik und der Direktor des Ghetto Kämpfer-Museums in Israel Simcha Stein zu Gast. Im Herbst begrüßt das Forum Frau Tova Ben-Tsvi, eine Überlebende aus Israel.
Juli 2003
Studienfahrt der Gruppe »Kleine Hände« nach Los Angeles und San Diego.